Das 'gute Kindergartenkind' und die 'gute Fachkraft' - Praxistheoretische Perspektiven auf die Bearbeitung kindheitspädagogischer Normen

Abstract

Normative Setzungen pädagogischen Handelns in der Kindheitspädagogik werden im vorliegenden Beitrag aus empirischer Perspektive bearbeitet. Dabei ist das Ziel anhand von zwei Studien Praktiken von frühpädagogischen Fachkräften und Kindern in Kindertageseinrichtungen exemplarisch zu beschreiben, zu vergleichen und zu kontrastieren. Diese verdeutlichen, wie Normen im Feld der Kita praktisch bearbeitet werden. In der Rekonstruktion von Alltagshandlungen entsprechen Kinder und Fachkräfte den an sie herangetragenen Anforderungen oder weisen sie zurück und können so als 'gute' Fachkraft oder 'gutes' Kindergartenkind sichtbar werden. Die unbelebten Dinge treten als Teil dieser Praktiken hervor und wirken auf Handlungsspielräume ein.

Normative settings of pedagogical action in early childhood education are dealt with in this article from an empirical perspective. The aim of the data is to describe the positioning practices of early childhood educators and children in day care centres of two observational studies. In the reconstruction of everyday actions, children and educators comply with the demands made on them or reject them and can thus become visible as a 'good' educator or 'good' kindergarden child. Unanimated things become visible as part of these practices when they open up spaces for action.