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https://doi.org/10.21241/ssoar.101143
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Organisierung und Mobilisierung im akademischen Kapitalismus: Bedingungen kollektiver Handlungsfähigkeit prekär-mobiler Bildungsarbeiter*innen
[Konferenzbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract Die Beschäftigungsbedingungen von Wissenschaftler*innen im akademischen Mittelbau im weiteren Sinne sind überwiegend geprägt durch eine Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen - durch einen extremen, politisch inszenierten Wettbewerb auf Quasi-Märkten einerseits ('akademischer Kapitalismus') bei gleic... mehr
Die Beschäftigungsbedingungen von Wissenschaftler*innen im akademischen Mittelbau im weiteren Sinne sind überwiegend geprägt durch eine Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen - durch einen extremen, politisch inszenierten Wettbewerb auf Quasi-Märkten einerseits ('akademischer Kapitalismus') bei gleichzeitigem Weiterbestehen 'feudaler', also stark personaler Abhängigkeiten von den ihre kleinen Fürstentümer verwaltenden Professor*innen. Während über die Problemexistenz zumindest unter der Mehrheit der regulär meist äußerst kurzfristig befristet Beschäftigten Einigkeit besteht, sind die Ansätze kollektiver Interessensartikulation schwach und fragmentiert. Der Aufsatz analysiert daher die Handlungsbedingungen und insbesondere die Handlungsrestriktionen, mithin die strukturellen Hindernisse für kollektive Interessensartikulation und Mobilisierungserfolge aus Sicht der Sozialen Bewegungs- und der Protestforschung. Protestförderlich scheinen in diesem Feld strukturelle Spannungen (Konflikte um die Wissensgesellschaft), subjektives Leiden, und anschlussfähiges Framing (Ungerechtigkeit, Ausbeutung) mit hoher medialer Resonanz. Doch es dominieren hinderliche Handlungsstrukturen (Fehlen von Ressourcen, politischen Gelegenheitsstrukturen, kollektiver Identität), die im einzelnen erläutert werden: der geringe gewerkschaftliche Organisierungsgrad, das Fehlen alternativer Interessensvertretungen/Konfliktstrukturen, die Engagementfeindlichkeit der Beschäftigungsverhältnisse selbst, doppelte personale Abhängigkeiten, die selbstunternehmerischen Subjektivitäten, die hochgradige Binnendifferenzierung, die Statusdisparitäten und ihre feldinterne Legitimierung, die Flüchtigkeit der Arenen des Konfliktaustrags, die universitätsinterne Verantwortungsdiffusion.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Gewerkschaft; Mobilisierung; Universität; Konfliktfähigkeit; Kapitalismus; Beschäftigungsbedingungen; prekäre Beschäftigung
Klassifikation
Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Freie Schlagwörter
Konfliktmacht; Prekarität; akademischer Kapitalismus
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen: Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018
Herausgeber
Burzan, Nicole
Konferenz
39. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen". Göttingen, 2018
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2019
ISSN
2367-4504
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet