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@incollection{ Paehr2019,
 title = {Materielle Gegenpraktiken zu Big Data: Widerständige Metaphern und Netzwerke},
 author = {Paehr, Isabel},
 editor = {Burzan, Nicole},
 year = {2019},
 booktitle = {Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen: Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018},
 publisher = {Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)},
 issn = {2367-4504},
 doi = {https://doi.org/10.21241/ssoar.101111},
 abstract = {Big Data-Technologien werden eingesetzt, um große Datenmengen zu generieren, in ihnen Muster zu erkennen und quantitativ begründete Ergebnisse hervorzubringen. Dabei beruhen Big Data-Algorithmen nicht nur auf Identität als statisch, heteronormativ und rassifiziert, sondern strukturieren Identitäten nach diesen Parametern. Die Blindheit dieser Algorithmen gegenüber verketteten und wechselnden Pseudoidentitäten nutzen aktivistische Coder*innen, um widerständige Technologien und Metaphern jenseits von Sichtbarkeit und Statik zu entwickeln. Sie tauschen IPs, verunreinigen Datensätze und entziehen sich dem indexierten Internet. Durch Blockchain-Technologie verketten sie verifizierte verschlüsselte Datensätze und implementieren Dezentralisierung und Anonymisierung als Grundwerte für alternative Handels- und Netzstrukturen. Diese fortlaufenden Entwicklungen und Performances bedrohen Big Data gestützte Regierungsformen und entziehen ihnen in digitalen Räumen ihre Reglementierungsmechanismen wie die datengestützte Kriminalisierung von spezifischen Akteuren. Während privilegierte User*innen Zugriff auf alternative Technologien haben, nimmt die von Begehren nach Kontrolle und Linearität gesteuerte Massenüberwachung, aus der sich Big Data speist und die durch Big Data-Algorithmen verstärkt wird, zu. Besorgniserregend sind versuchte Gleichschaltungen von menschlichen Körpern und deren digitalen Performances: Verifizierungs- und Identifizierungsprozesse werden ohne die Zustimmung von Bürger*innen mit Fingerabdrucks- und Gesichtserkennungssoftware verzahnt. Selbst wenn Aktivist*innen physische Vollverschleierung als widerständige Taktik in öffentlichen Räumen ernst nehmen würden, ist sie in vielen Staaten strafbar. Aktivistische Coder*innen stehen vor inhärent queeren Fragen: Wie löse ich (m)einen Körper von den ihm zugeschriebenen Signifikanten? Können Körper sich, durch die online von aktivistischen Coder*innen erprobten Praktiken, als intelligente Materialien von soziokulturellen Zuschreibungen und algorithmischen Projektionen emanzipieren? Ich (Visuelle Kommunikation, Kunsthochschule Kassel, MA) zeige Beispiele widerständiger (Code-)Praktiken und diskutiere Möglichkeiten für Körper, widerständig zu agieren.},
 keywords = {Kunst; art; Technologie; technology; Metapher; metaphor; neue Medien; new media; Netzwerk; network}}