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%T Von psychischen Störungen zu daten-getriebenen Biotypen? Rationalitäten und Praktiken der Humandifferenzierung in der psychiatrisch-psychologischen Wissensproduktion
%A Rüppel, Jonas
%E Burzan, Nicole
%D 2019
%K Biotypen; DSM; Humandifferenzierung; ICD; RDoC; Science and Technology Studies
%@ 2367-4504
%U https://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2018/article/view/1013/1267
%X Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) sowie das Diagnostische und Statistische Manual psychischer Störungen (DSM) sind Klassifikationssysteme, in denen psychische Störungen definiert und gegeneinander abgegrenzt werden. Obwohl sie damit eine bedeutsame Wissensinfrastruktur der Psy-Disziplinen darstellen, geraten sie seit Mitte der 2000er Jahre vermehrt in die Kritik. Einflussreiche Akteure der psychiatrisch-psychologischen Arena haben dazu aufgerufen, sich aus dem "epistemischen Gefängnis" der etablierten Klassifikationssysteme zu befreien und die darin verankerten Diagnosen zu "dekonstruieren". Der vorliegende Beitrag geht den Voraussetzungen und Effekten dieser Problematisierung nach. Im Fokus steht die Research Domain Criteria-Initiative (RDoC) des US-amerikanischen National Institute of Mental Health (NIMH), die von deren Protagonist*innen als eine Lösung der aufgeworfenen Probleme gerahmt wird. Der Autor argumentiert, dass diese Initiative das Gehirn - oder genauer: "neuronale Schaltkreise" - als "obligatorischen Passagepunkt" psychiatrischer und klinisch-psychologischer Wissensproduktion etabliert. Letztlich hat RDoC damit das Potenzial, die "Humankategorie" psychische Störung zu rekodieren und neue "Menschenarten" hervorzubringen.
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%G de
%9 Konferenzbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info