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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-100307-9
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Psychotherapie am Arbeitsplatz als regulativer Bestandteil des Postfordismus
[journal article]
Abstract Dieser Beitrag untersucht die Ausweitung psychotherapeutischer Interventionen am Arbeitsplatz aus einer regulationstheoretischen Perspektive. Diese Interventionen, wie Resilienzseminare, Stressregulations-Kurse und die Adressierung der Arbeitenden als psychosensible Wesen im Rahmen gesundheitsgerech... view more
Dieser Beitrag untersucht die Ausweitung psychotherapeutischer Interventionen am Arbeitsplatz aus einer regulationstheoretischen Perspektive. Diese Interventionen, wie Resilienzseminare, Stressregulations-Kurse und die Adressierung der Arbeitenden als psychosensible Wesen im Rahmen gesundheitsgerechter Führung, werden als hegemoniale Reaktion auf wachsende psychische Leiden im Arbeitskontext interpretiert. Sie gelten als Teil des postfordistischen Akkumulationsregimes. Die medizinische Prävalenz und diskursive Präsenz psychischer Leiden wird im Kontext der postfordistischen Organisation der Gesellschaft und Subjektivierung gesehen. Psychische Leiden stellen eine Teil-Krise dar, die sowohl emanzipatorisches Potenzial birgt, indem sie Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen fördern kann, als auch ein materielles Problem, da sie die Reproduktion der Arbeitskraft behindern. Psychotherapie unterstützt die Hegemonie des Kapitals, indem sie die Betroffenen wieder arbeitsfähig macht und die gesellschaftlichen Ursachen der Leiden abblendet.... view less
Keywords
job; working conditions; psychological stress; health promotion; post-Fordism; regulation theory; subjectivation
Classification
Sociology of Work, Industrial Sociology, Industrial Relations
Free Keywords
Psychisches Leid; Gesundheitsmanagement
Document language
German
Publication Year
2024
Page/Pages
p. 77-99
Journal
Soziologiemagazin : publizieren statt archivieren, 17 (2024) 1
DOI
https://doi.org/10.3224/soz.v17i1.05
ISSN
2198-9826
Status
Published Version; peer reviewed