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Erzählte Lebensgeschichten zwischen Fiktion und Wirklichkeit: zum Phänomen "falscher" Identitäten

Narrated life stories between fiction and reality: the phenomenon of "false" identities
[collection article]

Rosenthal, Gabriele

Abstract

Der Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung des Holocaust arbeitet heraus, dass es auch in der Gruppe der Überlebenden Frauen und Männer gibt, die nicht nur einzelne Episoden in ihrem Leben umschreiben, sondern auch Erlebnisse, die einen ganz zentralen Teil ihrer Biographie bzw. Identität ausmachen. S... view more

Der Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung des Holocaust arbeitet heraus, dass es auch in der Gruppe der Überlebenden Frauen und Männer gibt, die nicht nur einzelne Episoden in ihrem Leben umschreiben, sondern auch Erlebnisse, die einen ganz zentralen Teil ihrer Biographie bzw. Identität ausmachen. So kommt die Autorin z. B. bei einigen Frauen, die sexuelle Gewalt im Lager oder im Ghetto erlebt hatten, aufgrund der Fallrekonstruktionen zu der Hypothese, dass sie ihre ersten Ehemänner "erfanden", um damit ihre Defloration erklären zu können. Mit der Fiktion, es habe eine Heirat vor der Lagerzeit gegeben, muss dann noch etliches mehr erfunden werden, um auf die Nachfragen, vor allem von Familienangehörigen, entsprechende Geschichten erzählen zu können. So müssen Fragen nach dem Kennenlernen des Mannes, nach der Hochzeit und auch über die Trennung beantwortet werden können. Man kann sich vorstellen, wie enorm belastend solch eine Lebenslüge und vor allem das Schweigen über die erlittene sexuelle Gewalt ist. Wie die Analysen zeigen, hat eine derart in Geheimnisse und fiktive Erlebnisse eingewobene Vergangenheit ganz erhebliche psychische und biographische Folgen für die Nachfolgegenerationen und wird dann auch vor allem von der Generation der Enkel und Enkelinnen in psychischen und psychosomatischen Symptomen ausagiert. Die Studie umfasst mit der jüdischen Familie Zweig eine Fallstudie mit dem Schwerpunkt auf den vermutlich fiktiven Anteilen in der Lebensgeschichte. Damit zeigt die Autorin das methodische Vorgehen des biographisch-narrativen Interviews auf und verdeutlicht, welche Chancen man bei der Aufdeckung von Mythen und von fiktiven Vergangenheitskonstruktionen mit einer sorgfältigen Interviewführung und mit biographischen Fallrekonstruktionen hat. So plädiert die Verfasserin bei der Auswertung von erzählten Lebensgeschichten nicht für eine Unterscheidung zwischen Realität und Fiktion, sondern für die Unterscheidung zwischen verschiedenen Wirklichkeiten: der erlebten und der erzählten. (ICG2)... view less

Keywords
social construction; case reconstruction; victim; coming to terms with the past; social reality; reproductive behavior; Nazism; sexual abuse; Jew; war crime; biographical method; World War II; qualitative method; family research; identity; woman; family; biography; persecution of Jews; Third Reich

Classification
General History
Family Sociology, Sociology of Sexual Behavior
Migration, Sociology of Migration
Social Problems

Method
qualitative empirical; empirical; development of methods; basic research

Free Keywords
Interviewführung; narrative Interview; Holocaustforschung; Auswertung narrativer Interviews; erzählte und erlebte Lebensgeschichten; hermeneutischer Fallrekonstruktionen; Familiengeschichte

Collection Title
Das Wilkomirski-Syndrom: eingebildete Erinnerungen oder von der Sehnsucht, Opfer zu sein

Editor
Diekmann, Irene; Schoeps, Julius H.

Document language
German

Publication Year
2002

Publisher
Pendo Verl.

City
Zürich

Page/Pages
p. 216-235

ISBN
3-85842-472-2

Status
Published Version; reviewed

Licence
Basic Digital Peer Publishing Licence


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