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%T Sozialgeschichte - Strukturgeschichte - Gesellschaftsgeschichte
%A Kocka, Jürgen
%J Archiv für Sozialgeschichte
%P 1-42
%V 15
%D 1975
%@ 0066-6505
%X Die Klärung der drei Konzeptionen soll sowohl systematisch als auch problemgeschichtlich erfolgen, wobei einige Fronten und Probleme der gegenwärtigen Diskussion unter Historikern abgesteckt werden. Sozialgeschichte wurde verstanden als Geschichte sozialer Strukturen, Prozesse und Handlungen, als Teildisziplin neben Wirtschaftsgeschichte, Politikgeschichte etc. Trotz günstiger Entwicklungen in den letzten beiden Jahrzehnten, wurde ihre gegenwärtige Lage noch als rückständig beschrieben. Strukturgeschichte wurde als eine Betrachtungsweise bezeichnet, die überindividuelle Entwicklungen und Prozesse in den Vordergrund rückt, weniger einzelne Ereignisse und Personen. Diese auf alle Bereiche geschichtlicher Wirklichkeit anzuwendende Betrachtungsweise konnte zwar frühere Übertreibungen des Individualitätsprinzips korrigieren, aber ihre selbstgesteckten Ziele nicht erreichen. Gesellschaftsgeschichte wurde als sozialgeschichtliche Interpretation der allgemeinen Geschichte beschrieben: damit war die Frage nach einer übergreifenden "gesamtgeschichtlichen" Interpretation gestellt, innerhalb der die sich verändernden Wechselwirkungen und relativen Gewichte der einzelnen Wirklichkeitsbereiche Wirtschaft, Soziales, Staat, Kultur etc. analysiert und damit das Verhältnis der einzelnen historischen Teildisziplinen in ihrer Spezialisierung und Kooperation geklärt werden können.
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%9 Zeitschriftenartikel
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