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%T Beschäftigung, Armut und die Millenniumsziele der Vereinten Nationen
%A Ostermeier, Martin
%A Giesbert, Lena
%A Lay, Jann
%A Prediger, Sebastian
%P 8
%V 10
%D 2012
%K Millenniumsziele; Armutsreduzierung; menschenwürdige Arbeit
%@ 1862-3581
%~ GIGA
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-322437
%X Laut dem aktuellen Weltentwicklungsbericht 2013 bildet Beschäftigung den Grundstein
für Entwicklung. Auch in der laufenden Debatte über die Millenniumsziele (Millennium
Development Goals, MDGs) nach 2015 wird die bisher vernachlässigte Dimension
menschenwürdiger Beschäftigung als ein zentraler Bestandteil möglicher Anschlussabkommen
an die Millenniumsziele gesehen.
Analyse
Die Schaffung menschenwürdiger Arbeit ist eine wichtige Voraussetzung für die nachhaltige
Bekämpfung von Armut und ein erklärtes Ziel der Vereinten Nationen (UN).
Allerdings lässt sich „menschenwürdige Arbeit“ nur schwer messen. Dies spiegelt sich
in den bisher verwendeten beschäftigungsbezogenen MDG-Indikatoren wider, die bezüglich
ihrer Aussagekraft über die Qualität von Arbeit erhebliche Defizite aufweisen.
   Trotz des globalen Beschäftigungsanstiegs und einer deutlichen Verringerung der
globalen Einkommensarmut in den letzten dreißig Jahren leben in Entwicklungsländern
immer noch mehr als eine Milliarde Menschen in extremer Armut.
   Ein Großteil der erwerbstätigen Bevölkerung in Entwicklungsländern arbeitet als
Selbstständige im informellen Sektor, der auch in den nächsten Jahrzehnten bestehen
bleiben wird.
   Die nachträglich hinzugefügten beschäftigungsbezogenen MDG-Indikatoren werden
den Charakteristika von Beschäftigung in Entwicklungsländern nicht gerecht. Sie lassen
außerdem kaum Rückschlüsse auf die Qualität der Arbeit zu, da die nichtmateriellen
Aspekte menschenwürdiger Arbeit nur schwer oder gar nicht operationalisierbar sind.
   Beschäftigungsbezogene Zielindikatoren sollten bei einem möglichen Anschlussabkommen
zu den MDGs weiterhin berücksichtigt, jedoch in ihrer Ausgestaltung
überdacht werden. Ein neuer Indikator, der den Anteil der Beschäftigten mit einem
Arbeitseinkommen unter einer bestimmten Mindesteinkommenshöhe misst, böte
einige Vorteile gegenüber den bisherigen Indikatoren.
   Darüber hinaus spielt die soziale Absicherung eine wichtige Rolle für das individuelle
Wohlergehen. Entsprechende Ziele – etwa der krankenversicherte Anteil der
Bevölkerung – sollten jedoch nicht an das Ziel gekoppelt werden, menschenwürdige
Arbeit zu schaffen.
%C DEU
%C Hamburg
%G de
%9 Arbeitspapier
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info