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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-322437
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Beschäftigung, Armut und die Millenniumsziele der Vereinten Nationen
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien
Abstract Laut dem aktuellen Weltentwicklungsbericht 2013 bildet Beschäftigung den Grundstein
für Entwicklung. Auch in der laufenden Debatte über die Millenniumsziele (Millennium
Development Goals, MDGs) nach 2015 wird die bisher vernachlässigte Dimension
menschenwürdiger Beschäftigung als ein zentraler Be... mehr
Laut dem aktuellen Weltentwicklungsbericht 2013 bildet Beschäftigung den Grundstein
für Entwicklung. Auch in der laufenden Debatte über die Millenniumsziele (Millennium
Development Goals, MDGs) nach 2015 wird die bisher vernachlässigte Dimension
menschenwürdiger Beschäftigung als ein zentraler Bestandteil möglicher Anschlussabkommen
an die Millenniumsziele gesehen.
Analyse
Die Schaffung menschenwürdiger Arbeit ist eine wichtige Voraussetzung für die nachhaltige
Bekämpfung von Armut und ein erklärtes Ziel der Vereinten Nationen (UN).
Allerdings lässt sich „menschenwürdige Arbeit“ nur schwer messen. Dies spiegelt sich
in den bisher verwendeten beschäftigungsbezogenen MDG-Indikatoren wider, die bezüglich
ihrer Aussagekraft über die Qualität von Arbeit erhebliche Defizite aufweisen.
Trotz des globalen Beschäftigungsanstiegs und einer deutlichen Verringerung der
globalen Einkommensarmut in den letzten dreißig Jahren leben in Entwicklungsländern
immer noch mehr als eine Milliarde Menschen in extremer Armut.
Ein Großteil der erwerbstätigen Bevölkerung in Entwicklungsländern arbeitet als
Selbstständige im informellen Sektor, der auch in den nächsten Jahrzehnten bestehen
bleiben wird.
Die nachträglich hinzugefügten beschäftigungsbezogenen MDG-Indikatoren werden
den Charakteristika von Beschäftigung in Entwicklungsländern nicht gerecht. Sie lassen
außerdem kaum Rückschlüsse auf die Qualität der Arbeit zu, da die nichtmateriellen
Aspekte menschenwürdiger Arbeit nur schwer oder gar nicht operationalisierbar sind.
Beschäftigungsbezogene Zielindikatoren sollten bei einem möglichen Anschlussabkommen
zu den MDGs weiterhin berücksichtigt, jedoch in ihrer Ausgestaltung
überdacht werden. Ein neuer Indikator, der den Anteil der Beschäftigten mit einem
Arbeitseinkommen unter einer bestimmten Mindesteinkommenshöhe misst, böte
einige Vorteile gegenüber den bisherigen Indikatoren.
Darüber hinaus spielt die soziale Absicherung eine wichtige Rolle für das individuelle
Wohlergehen. Entsprechende Ziele – etwa der krankenversicherte Anteil der
Bevölkerung – sollten jedoch nicht an das Ziel gekoppelt werden, menschenwürdige
Arbeit zu schaffen.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Armutsbekämpfung; Entwicklungspolitik; Beschäftigungsentwicklung; Arbeit; Menschenwürde; Entwicklungsland; Einkommen; UNO
Klassifikation
internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Freie Schlagwörter
Millenniumsziele; Armutsreduzierung; menschenwürdige Arbeit
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2012
Erscheinungsort
Hamburg
Seitenangabe
8 S.
Schriftenreihe
GIGA Focus Global, 10
ISSN
1862-3581
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung