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%T Problematisierungen des Körperverhaltens und die Zukunft der Sexualität
%A Lautmann, Rüdiger
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 2503-2519
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:14:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-151842
%X "1. Problemzonen der Körperlichkeit. Die soziale Organisation des Sexualverhaltens knüpft weithin an Körperumstände an (z.B. Alter, Gewalt, Krankheit, ethnischer Exotismus, Behinderung, Körperöffnungen). Die gesellschaftliche Reaktion auf Sexualdevianz benutzt ihrerseits den Leib. Die Problemdynamik findet ein reiches Betätigungsfeld vor. 2. Aktuelle Tendenzen des Problembetriebs. Die Körperrahmungen sexueller Handlungen werden heute in einem früher ungeahnten Maß öffentlich gezeigt. Die Bilderexplosion dient keineswegs nur einer Normalisierung; vielmehr betreibt sie eine Naturalisierung, die zu neuen Grenzziehungen anregen wird. Die Körperdimension befördert eine Biologisierung des Wissens. Dabei wird viel alter Wein (der von 1900) in neue Schläuche gegossen. Die 'alte' Biologisierung der Sexualität wird durch eine 'neue' abgelöst, die sich an Oberflächenmerkmalen der physischen Erscheinung festmacht. Das Sexuelle wird erneut biowissenschaftlich gerahmt. Das Verschwinden kritischer (=sozialwissenschaftlich orientierter) Sexualwissenschaft hinterlässt ein Vakuum und ermöglicht den Auftritt neuer Strategien. Eine Problemindustrie kommt in Gang, die mit körperbezogenen Strategien (Trainings, Medikamente) eine neue Normalität herstellt. Die jetzt junge Generation wird die Korporalisierung (der Sexualität) und die Biologisierung (des Wissens) miteinander kurz schließen. In der Luft liegen z.B. die Wiederkehr der reproduktiven Bindung in der Sexualität und eine Aufwertung der Ehegatten-Sexualität. 3. Zukunft. Die Kontinuität eines 'Weiter so' ist unwahrscheinlich. Zu erwarten stehen neue Bindungen. Die sexuell aktiven Altersgruppen werden erheblich von Menschen (Männern) mit Migrationshintergrund bestimmt sein. Die Diversität der Sexualkultur steigt an. Dies wird Toleranz erfordern, aber nicht automatisch hervorbringen. Konflikte um die 'richtige' Sexualität werden also zunehmen. Das okzidentale Modell der Rationalisierung von Sexualität kann sich nicht einfach fortsetzen; es leidet unter dem Dualismus Körper - Geist." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info