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%T Die sozialen Risiken der neuen Alterssicherungssysteme
%A Ebbinghaus, Bernhard
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 473-488
%D 2006
%I Campus Verl.
%@ 3-593-37887-6
%= 2010-10-01T14:50:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-145206
%X "In allen OECD-Ländern wurde ein Reformprozess der Alterssicherungssysteme eingeleitet, der seit den 1990er Jahren auch Deutschland erfasst hat. Die aktuell drängenden Fragen der Finanzierbarkeit und Tragbarkeit der Altersversorgung angesichts der demografischen Veränderungen und wirtschaftlichen Probleme haben die Erwägung der langfristigen sozialen Kosten und des Regulierungsbedarfs der neuen Rentenregime in der öffentlichen und akademischen Diskussion verdrängt. Aus soziologischer Sicht stellt sich die Frage: Werden die gegenwärtigen Reformen und veränderten Alterssicherungssysteme neue Formen der sozialen Ungleichheit hervorrufen? Eine Voraussage der zukünftigen Entwicklungspfade von Altersvorsorgesystemen und deren sozialen Risiken hängen von zukünftigen politischen Entscheidungen und langfristigen soziodemografischen sowie wirtschaftlichen Entwicklungen ab. An Stelle einer spekulativen Analyse sollen die wohlfahrtstaatliche Ausgestaltung und deren Auswirkungen in verschiedenen OECD-Ländern verglichen werden. Dabei werden die sozialen Folgen dreier Entwicklungen genauer betrachtet: (1) die Umkehrung der Frühverrentungspolitik, (2) die zunehmende Bedeutung privater Zusatzvorsorge und (3) die Umschichtung zu kapitalfinanzierten Renten. Hieraus ergeben sich drei potentielle Probleme sozialer Ungleichheit: eine Zunahme des Erwerbslosigkeitsrisikos im Alter, die ungleichen Deckungsraten privater Vorsorge für einzelne soziale Gruppen und die Individualisierung der Finanzmarktrisiken der Altersvorsorge. Der internationale Vergleich kann Probleme unterschiedlicher Regime aufdecken und die bisherigen Regulierungsversuche skizzieren. Auch wenn 'best practice' Erfahrungen nur unter Vorbehalten übertragen und zukünftige Entwicklungsdynamiken nur bedingt vorausgesagt werden können, so lassen sich doch unterschiedliche Problem- und Regulierungsszenarien entwerfen. Solange es weiterhin ein staatliches Ziel ist, erhöhte Armut und Ungleichheit im Alter zu vermeiden, erfordert der gegenwärtige (Teil-)Rückzug des Staates aus der finanziellen Verantwortung durchaus flankierende Beschäftigungspolitiken, die Förderung sozialpartnerschaftlicher Konzertierung sowie staatliche Regulierungs- und Steuerpolitik." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info