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@incollection{ Schrader1995,
 title = {Markt, Staat und Moral in westlichen und nichtwestlichen Gesellschaften},
 author = {Schrader, Heiko},
 editor = {Sahner, Heinz and Schwendtner, Stefan},
 year = {1995},
 booktitle = {27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen},
 pages = {87-92},
 address = {Opladen},
 publisher = {Westdt. Verl.},
 isbn = {3-531-12836-1},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-137687},
 abstract = {"Die Neoklassische Wirtschaftstheorie setzt die Inkompatibilität von Markt und Moral voraus. Die gegenwärtige Diskussion um eine moderne Wirtschafts- und Unternehmensethik stellt diese Prämisse allerdings mit den Konzepten der korrektiven, funktionalen und deontologischen Wirtschaftsethik in Frage. Von der Perspektive der gesellschaftlichen Steuerungstheorie bin ich der Auffassung, daß der Preis-Mengenmechanismus als gesellschaftliches Steuerungsprinzip unzureichend ist. Es bedarf allerdings auch nicht nur einer Ergänzung durch das in der Theorie des Wohlfahrtsstaates diskutierten Steuerungsprinzip Staat, um die Gesellschaft zusammenzuhalten und bei Fehlallokation des Marktes zu intervenieren. Meines Erachtens muß wirtschaftlich eigennütziges Handeln durch eine auf Reflexion, Diskurs und Einsicht basierende postkonventionelle Moral bzw. deontologische Ethik in bestimmten Grenzen gehalten werden, da andernfalls die Marktgesellschaft kollabiert. Dieses Argument gewinnt in bezug auf zahlreiche Kommandostaaten der Dritten Welt an Bedeutung. Schwachen Staaten fehlen drei Grundbedingungen für die Etablierung einer stabilen Marktgesellschaft: (1) die Legitimität von Herrschaft, (2) die moralischen (oder mit Elias: internalisierten zivilisatorischen) Selbstbeschränkungen für das Funktionieren einer Marktgesellschaft (z.B. individueller Gewaltverzicht und die Anerkennung von Menschenrechten, aber auch der Verzicht auf Korruption), und (3) ein gewisses Quantum an sozialethischen Grundsätzen und sozialstaatlichen Errungenschaften. In anderen Worten: Eine Marktgesellschaft bedarf zu ihrem Fortbestehen des Zusammenspiels von Markt, der Legitimität des Staates und postkonventioneller Moral der Wirtschaftssubjekte." (Autorenreferat)},
 keywords = {Industriegesellschaft; 20. Jahrhundert; industrial society; national state; Moral; Dritte Welt; Staat; Third World; Ethik; Markt; Western world; westliche Welt; morality; ethics; market; twentieth century}}