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Industrie- und Lieferkettenpolitik der Türkei: Ziele und Perspektiven für deutsch-türkische Wirtschaftskooperation und die bilateralen Beziehungen
[research report]
Corporate Editor
Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
Abstract Die geopolitisch motivierte Industrie- und Lieferkettenpolitik der Türkei impliziert die enge Anbindung an Deutschland sowie die sicherheits- und wirtschaftspolitische Ausrichtung an der EU. Ankara will Produktion und Vertrieb an EU-Standards anpassen und eine grüne Hightech- und Dienstleistungswirt... view more
Die geopolitisch motivierte Industrie- und Lieferkettenpolitik der Türkei impliziert die enge Anbindung an Deutschland sowie die sicherheits- und wirtschaftspolitische Ausrichtung an der EU. Ankara will Produktion und Vertrieb an EU-Standards anpassen und eine grüne Hightech- und Dienstleistungswirtschaft etablieren. Doch die Dekarbonisierungsmaßnahmen sind nach wie vor unzureichend. In Störungen globaler Lieferketten sehen türkische Akteure Chancen für eine Verlagerung europäischer Produktionsketten in die Türkei (Nearshoring). Regierung, Privatsektor und Wirtschaftsverbände arbeiten am Ausbau nachhaltiger Energieversorgung. Die autoritäre Innenpolitik der Türkei mit Demokratieabbau, Rechtsstaatsdefiziten und Repression erschwert die Vertiefung bilateraler Kooperation erheblich. Trotz enger wirtschaftlicher Verflechtungen bestehen normative Differenzen zwischen Deutschland und der Türkei. Es gibt keine konsistente Strategie, um sie zu überwinden. Stattdessen setzt die türkische Regierung auf industriepolitische Kompensation. Im geopolitischen Spannungsfeld zwischen USA und China vollführt die Türkei einen Balanceakt: Sie wahrt ihre Westbindung, baut aber zugleich die Technologiepartnerschaft mit China und die Energiekooperation mit Russland aus. Ein strategisches Umdenken in der deutschen Türkeipolitik tut not. Sie sollte anstreben, wirtschaftliche Stabilität zu fördern, die sicherheitspolitische Einbindung der Türkei im europäischen Raum zu stärken und Ankaras strategischer Annäherung an Moskau oder Peking entgegenzuwirken. Künftige Kooperationen sollten dabei klar an Bedingungen wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte geknüpft werden. (Autorenreferat)... view less
Keywords
Turkey; Federal Republic of Germany; bilateral relations; economic cooperation; industrial policy; value chain; economic relations; EU; China; Russia
Classification
International Relations, International Politics, Foreign Affairs, Development Policy
Free Keywords
Geopolitische Faktoren; Vereinigte Staaten; Status und Rolle im internationalen System; Internationale Wirtschaftszusammenarbeit; Europäischer Grüner Deal; Dekarbonisierung; Klimapolitik; Energiepolitik; Vorschlag/Initiative
Document language
German
Publication Year
2025
City
Berlin
Page/Pages
38 p.
Series
SWP-Studie, 11/2025
DOI
https://doi.org/10.18449/2025S11
ISSN
2747-5115
Status
Published Version; reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications