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https://doi.org/10.21241/ssoar.99749
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Berufsorientierung als regionale Disparität: Schulkooperationen zwischen Governance-Ansätzen und lokaler Bedingungslandschaft
[Konferenzbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract Schulen haben den Auftrag die Berufsorientierung von Jugendlichen zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten. Dieser Anspruch einer guten Berufsorientierung wird in der Schulpraxis häufig über Kooperationen oder Netzwerke mit externen Akteuren eingelöst bzw. erweitert. Dabei trifft das in segregat... mehr
Schulen haben den Auftrag die Berufsorientierung von Jugendlichen zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten. Dieser Anspruch einer guten Berufsorientierung wird in der Schulpraxis häufig über Kooperationen oder Netzwerke mit externen Akteuren eingelöst bzw. erweitert. Dabei trifft das in segregativ gestaltete und förderal differenzierte Schulsystem auf lokale Infrastruktur, Arbeits- und Ausbildungsmärkte und variante Hochschullandschaften. Einerseits kommt dabei die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Governance regionaler Disparitäten in der Makroperspektive auf. Auf der Mikroebene einzelner Schulstandorte ist andererseits auch zu diskutieren, ob lokale Steuerungsimpulse der einzelnen Schule die Ungleichheiten 'managen' können oder diese sogar noch aktiv befördern. Der Vortrag baut auf eine Interviewstudie mit weiterführenden Schulen zur Konzeption und Ausgestaltung von Kooperationen in der schulischen Berufsorientierung auf. Die Auswertung nach der Grounded Theory zeigt, dass Schulen die Kooperationen im Bereich der Berufsorientierung gezielt forcieren, um arbeitsweltnahe Erfahrungen für die SchülerInnen zu ermöglichen und den Berufswahlprozess zu fördern. Weiter zeigt sich, dass an den untersuchten Standorten die schulische Berufsorientierung zwar vor dem Hintergrund übergreifender Reglungen und Vorgaben aber letztlich auf der Ebene der einzelnen Schule gesteuert wird. Damit kommen zusätzlich zu der bildungsgangbezogenen Statusbindung der SchülerInnen durch die regionale Ausgestaltung noch die Verfügbarkeit von Kooperationspartnern als potenziell verstärkendes Moment sozialer Ungleichheit hinzu. Theoretisch werden im Beitrag dabei die Ergebnisse an den Neo-Institutionalismus rückgebunden und Wirkmechanismen sozialer Ungleichheit am empirischen Material aufgezeigt. Zum einen die "Eigengesetzlichkeit der Schule", welche durch Auswahl und Strukturierung externer Kooperationen die Funktionslogik der Differenzierung und Selektion weiter ausbaut. Zum anderen auch die Einbindung der regionalen Infrastruktur, welche die bestehenden Disparitäten in Arbeitsmarkt, Mobilitäsgefüge oder vorhandene Ausbildungsmöglichkeiten (dual/akademisch/schulisch) neue Ungleichheiten, Chancen und Schranken für SchülerInnen erschafft.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Berufsorientierung; Bildung; Ungleichheit; Schulübergang; soziale Ungleichheit; Kooperation; Ausbildungschancen
Klassifikation
Bildungs- und Erziehungssoziologie
Freie Schlagwörter
Schulkooperationen; Übergang Schule-Beruf
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Gesellschaft unter Spannung: Verhandlungen des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2020
Herausgeber
Blättel-Mink, Birgit
Konferenz
40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaft unter Spannung", 2020
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2021
ISSN
2367-4504
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet