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Der gemeine Machiavellismus: Beiträge zu einer Soziologie politischen Handelns
Nasty Machiavellism: contributions towards a sociology of political action
[Firmenschrift]
Abstract In der politikwissenschaftlich dominierten politischen Soziologie werden institutionelle oder zumindest institutionell affizierte Politik und politisches Handeln immer wieder nahezu synonym gesetzt. Politisches Handeln erscheint in dieser hegemonialen Perspektive nicht selten reduziert auf sachzwang... mehr
In der politikwissenschaftlich dominierten politischen Soziologie werden institutionelle oder zumindest institutionell affizierte Politik und politisches Handeln immer wieder nahezu synonym gesetzt. Politisches Handeln erscheint in dieser hegemonialen Perspektive nicht selten reduziert auf sachzwanghafte Routinevollzüge im Rahmen institutioneller Generalregelungen. Die vorliegenden Beiträge zu einer subjektorientierten bzw. lebensweltlich reflektierten Soziologie politischen Handelns hingegen begreifen dieses als eine - spezifische - Form von wirklichkeitskonstitutivem sozialem Handeln. Methodologisch rekurrieren die Arbeiten auf eine - wesentlich von Alfred Schütz, Peter L. Berger und Thomas Luckmann begründete - phänomenologisch reflektierte Wissenssoziologie. Die Arbeiten im ersten Teil dieser Sammlung entwickeln die Handlungslogik des Politischen im Hinblick auf eine historische Anthropologie und auf eine anthropologisch interessierte Handlungstheorie. Es geht also um die Frage, wie sich politisches Handeln als eine allgemeinmenschliche Form sozialen Handelns unter bestimmten, geschichtlich gewordenen gesellschaftlichen Bedingungen als institutionalisiertes Phänomen zeigt und auf welches existentielle Problem politisches Handeln antwortet. Der zweite Teil ist den (Selbst-)Darstellungsformen gewählter Repräsentanten des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland gewidmet. Die Akteure werden dabei einerseits als (habituelle) Träger von Zeichen und Symbolen, ja als Verkörperungen politischer Ideen, andererseits als - mehr oder weniger erfolgreiche - Applikateure, als (strategische) Nutzer kommunikativer, insbesondere sprachlicher Zeichen- und Symbolrepertoires und medialer Ressourcen begriffen. Im dritten Teil wird vor dem Hintergrund einer diagnostizierten Krise repräsentativdemokratischer Inszenierungsroutinen die Extension des Politischen in andere gesellschaftliche Teilsysteme und in das Alltagsleben unter Individualisierungsbedingungen skizziert. Abschließend wird - im verstärkten Rekurs auch auf makrotheoretische Überlegungen zur 'reflexiven Modernisierung' - eine dergestalt 'quer' zu ihren institutionellen Strukturen politisierte Gesellschaft in einigen wesentlichen Grundzügen und im Hinblick auf (erwartbare) ambivalente Effekte für das Zusammenleben der Menschen diskutiert. (ICD2)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Bundesrepublik Deutschland; politisches System; AIDS; Akteur; Gesellschaft; Medien; politisches Handeln; Entscheidungskriterium; Soziologie; innere Sicherheit; Selbstdarstellung; politische Aktivität; Macht; Entscheidung; Politiker; Machiavelli, N.; Machtpolitik; Ökologie
Klassifikation
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Methode
deskriptive Studie
Freie Schlagwörter
Handeln; Medienkarriere
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
1994
Erscheinungsort
Berlin
Seitenangabe
285 S.
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung