Zu Faktoren der Entwicklung des Geschichtsbewußtseins Jugendlicher: Studie: Das Geschichtsbewußtsein der Jugendlichen zur zweiten Hälfte der 80er Jahre

Abstract

Der Bericht versucht, Bedingungen und Faktoren aufzuzeigen, die zu dem Geschichtsbewußtsein von Jugendlichen in der DDR geführt haben. Dazu wurden im Mai und Juni 1988 1.908 Jugendliche (Schüler, Auszubildende, Arbeiter und Angestellte, Hoch- und Fachschulkader sowie Studenten verschiedener Fachrichtungen) befragt. Es werden die materiellen Bedingungen, der Beitrag des Geschichtsunterrichtes, die gesellschaftsideologische Arbeit der FDJ, die Rolle des Elternhauses sowie die Bedeutung sozialer Erfahrungen für die Herausbildung des Geschichtsbewußtseins erörtert. Die Auswertungen zeigen gravierende Defizite im politischen und historischen Bewußtsein Jugendlicher. Im Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung in der DDR nach der Wende und dem Scheitern dieses Gesellschaftssystems führt dies zu großen Problemen, die sich u.a. in Nihilismus und Apathie, wachsender Agressivität, Aufkommen von Irrationalismus äußern. Der Bericht gibt abschließend Empfehlungen "für eine Erneuerung der geschichtsideologischen Arbeit". (pag)