Download full text
(2.666Mb)
Citation Suggestion
Please use the following Persistent Identifier (PID) to cite this document:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-338041
Exports for your reference manager
Strategien zur Machterhaltung bürgerlicher Eliten am Beispiel kommunaler Wahlrechtsänderungen im ausgehenden Kaiserreich
Strategies for power retention by bourgeois elites using municipal election law changes at the end of the Empire as an example
[conference paper]
Abstract
In diesem Beitrag wird am Beispiel der beiden Großstädte Hamburg und München der Kampf des liberalen gehobenen Bürgertums um die Machterhaltung dargestellt. Hamburg und München sind im ausgehenden Kaiserreich strukturell sehr unterschiedlich geprägte Städte, die außer der liberalen Vorherrschaft in ... view more
In diesem Beitrag wird am Beispiel der beiden Großstädte Hamburg und München der Kampf des liberalen gehobenen Bürgertums um die Machterhaltung dargestellt. Hamburg und München sind im ausgehenden Kaiserreich strukturell sehr unterschiedlich geprägte Städte, die außer der liberalen Vorherrschaft in den Rathäusern und Gemeindekollegien wenig gemeinsam hatten. Deutlich lassen sich nord- und süddeutsche Mentalität, die nahezu ausschließlich protestantische (90 v.H.) von der ganz überwiegend katholischen (70 v.H.) Prägung der Städte unterscheiden. Ganz unterschiedlich auch die Berufsstruktur in beiden Städten. Unterschiedlich wie die Ausgangslage in beiden Städten waren auch die das Wahlrecht betreffenden Gesetzesnovellen in Hamburg und München und ihre Auswirkungen. Während das geänderte Wahlrecht in München den Liberalen entscheidende Nachteile gegenüber dem alten Wahlrecht brachte und langfristig doch die Sozialdemokratie stärkte, konnte in Hamburg das neue Wahlrecht den status quo in der fraktionellen Zusammensetzung der Bürgerschaft immerhin mühsam aufrechterhalten durch eine einschneidende Benachteiligung der Sozialdemokratie. Entscheidend war jedoch ein tiefgreifender Wandel, den das liberale Bürgertum, das mit annähernd gleicher Stimmenzahl in der Bürgerschaft vertreten blieb, dennoch hinnehmen mußte, nämlich den Wandel dieses traditionell unpolitischen Gremiums zu einer parteipolitisch modernen Stadtverwaltung. Während in München die Einbindung der SPD-Politiker in ein bürgerliches Umfeld schon relativ früh gelang, war dies in Hamburg angesichts einer zahlenmäßig übermächtigen sozialdemokratischen Organisation unmöglich. (ICF)... view less
Keywords
system; voting behavior; social democracy; election; parliamentarism; suffrage; bourgeoisie; social structure; political participation; German Empire; political system; party system
Classification
Social History, Historical Social Research
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
Method
empirical; historical
Collection Title
Politik und Milieu : Wahl- und Elitenforschung im historischen und interkulturellen Vergleich
Editor
Best, Heinrich
Conference
Tagung "Sozialstruktur und politische Konflikte in Deutschland 1867 - 1987. Perspektiven einer Analyse von Massendaten der historischen Wahl- und Elitenforschung". Königswinter, 1987
Document language
German
Publication Year
1989
Publisher
Scripta Mercaturae Verl.
City
Sankt Katharinen
Page/Pages
p. 60-91
ISBN
3-922661-52-1
Status
Published Version; peer reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications