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"Pogromdepp" und "Salonantisemit": Adolf Bartels und Houston Stewart Chamberlain; Zwei Varianten des völkischen Antisemitismus im Kontext von Bürgerlichkeit und Bildungskultur
[Zeitschriftenartikel]
Abstract Glaubt man zeitgenössischen Beobachter/-innen und Historiker/-innen, gab es im Kaiserreich und in der Weimarer Republik zwei Spielarten des Antisemitismus: einen Standards bürgerlicher Respektabilität unterschreitenden Radau-Antisemitismus und einen bürgerlichen Antisemitismus, der gemäßigter auftra... mehr
Glaubt man zeitgenössischen Beobachter/-innen und Historiker/-innen, gab es im Kaiserreich und in der Weimarer Republik zwei Spielarten des Antisemitismus: einen Standards bürgerlicher Respektabilität unterschreitenden Radau-Antisemitismus und einen bürgerlichen Antisemitismus, der gemäßigter auftrat und auch im Bildungsbürgertum akzeptiert wurde. Am Beispiel der völkischen Weltanschauungsproduzenten Adolf Bartels und Houston Stewart Chamberlain wird hinterfragt, ob und inwiefern diese Unterscheidung haltbar ist. Es stellt sich heraus, dass zwischen dem "Radauantisemiten" Bartels und dem "Salonantisemiten" Chamberlain keine substanziellen weltanschaulichen Differenzen bestanden, während sich beide in der Verfügbarkeit über kulturelles Kapital sowie im anvisierten und erreichbaren Zielpublikum durchaus unterschieden. Folglich müssen Radauantisemitismus und bürgerlicher Antisemitismus eher als sozialgeschichtliche denn als ideengeschichtliche Kategorien aufgefasst und nicht als Gegenbegriffe, sondern in ihrer Interaktion untersucht werden.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Antisemitismus; Deutsches Kaiserreich; Weimarer Republik; Weltanschauung
Klassifikation
Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2022
Seitenangabe
S. 202-226
Zeitschriftentitel
BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 35 (2022) 2
DOI
https://doi.org/10.3224/bios.v35i2.05
ISSN
2196-243X
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)