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%T Das lange "Jahrhundert der Lager"? Ausschluss und Einschluss - ein Strukturmerkmal von Vergesellschaftung im Kapitalismus
%A Cremer-Schäfer, Helga
%J Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich
%N 160
%P 61-74
%V 41
%D 2021
%@ 0721-8834
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-92855-7
%X Schließlich gelingt es der Autorin in ihrem Beitrag "Das lange "Jahrhundert der Lager"? Ausschluss und Einschluss - ein Strukturmerkmal von Vergesellschaftung im Kapitalismus" deutlich zu machen, dass, im Anschluss an Zygmunt Bauman, das 20. Jahrhundert als "Jahrhundert der Lager" bezeichnet werden kann. Diese Bezeichnung enthält das Plädoyer jene als "selbstverständlich" und "notwendig" erklärte Politiken und Praktiken von Ausschließung als bis heute andauernde Bedingungen der Möglichkeit des Holocaust zu denken. Zu den Bedingungen der Möglichkeit von Vernichtungslagern wie "Auschwitz" gehören nach Baumans Theorie der Moderne, bzw. der "Dialektik von Ordnung": die Herstellung von sozialer Ordnung durch staatliche und private Verwaltungen. Ein instrumentelles, für die Organisierung einer "sauberen Gesellschaft" nützliches Wissen. Klassifikationen, die eine indifferente, "adiaphorisierende" Haltung gegenüber dem Anderen forcieren und ebensolche Technologien, die Einschluss und Ausschluss rationalisieren. Mittels der Kontinuität und einer herrschenden Selbstverständlichkeit mit der "Fremde", "Arme", "Abweichende", "Verachtete" und als "gefährlich" oder "minderwertig" kategorisierte Menschen in Lager verbracht und andere totale Institutionen eingewiesen werden, wird eine Perspektive begründet, externalisierende Ausschließung, aber auch Ausschließung, die sich als "Einschluss" in Anstalten und Lager nach innen richtet, als "strukturellen Ausschluss" zu analysieren. Gerade wenn Neoliberalismus als ein Ausschlussregime verstanden wird, ist es notwendig die Form sozialer Ausschließung, die diese gesellschaftliche Phase voraussetzt und rationalisiert anwendet zu untersuchen. Nicht zuletzt um Möglichkeiten von "Nicht-Mitmachen", wie sie auch in den Beiträgen von Dohmen, Kunstreich, Kolbe und Kufner-Eger zuvor bereits herausgearbeitet wurden, auch weiterhin in Erfahrung bringen zu können.
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%G de
%9 Zeitschriftenartikel
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