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@book{ Kappler2022,
 title = {Wohlbefinden und Belastungen von Adoptivfamilien: Längsschnittliche Befunde in den ersten fünf Jahren nach Aufnahme des Kindes; Abschlussbericht},
 author = {Kappler, Selina and Hornfeck, Fabienne and Bovenschen, Ina},
 year = {2022},
 pages = {91},
 address = {München},
 publisher = {Deutsches Jugendinstitut e.V.},
 isbn = {978-3-86379-410-1},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-90243-3},
 abstract = {In allen Fällen von Fremdadoption kann die Adoption als Intervention verstanden werden, die zu positiver Entwicklung eines Kindes nach häufig negativen Vorerfahrungen beitragen kann. Dennoch zeigen internationale Studien auch, dass Adoptivkinder häufiger als gleichaltrige Kinder psychisch belastet sind und mehr Bindungsprobleme und Entwicklungsauffälligkeiten haben als nicht-adoptierte Kinder. Erkenntnisse zur Situation von Adoptivkindern in Deutschland fehlten bislang, so dass in den Jahren 2016 bis 2017 in einem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Familie und Jugend (BMFSFJ) geförderten Projekt eine Gruppe von 254 Adoptivfamilien zu ihren Erfahrungen und ihrer Lebenssituation befragt wurde. Im Fokus standen dabei unter anderem die Entwicklung und Belastungen der Kinder, die Belastungen der Adoptiveltern sowie die damit im Zusammenhang stehenden Unterstützungsbedarfe der Familien. Diese erste Studie erlaubte aufgrund der Befragung nur zu einem Messzeitpunkt weder Aussagen über die Entwicklung der Kinder über einen gewissen Zeitraum hinweg noch Aussagen über kausale Faktoren, welche die Entwicklungsverläufe der Kinder vorhersagen. Im vorliegenden Projekt wurden daher alle an der ersten Befragung teilnehmenden Familien ca. fünf Jahre nach Aufnahme des Kindes erneut schriftlich zu ihrer Lebenssituation, insbesondere zu den von ihnen wahrgenommenen Belastungen und Unterstützungsbedarfen, befragt. Insgesamt 133 Familien konnten erneut erreicht werden. Die Befunde der Längsschnittstudie zeigen, dass Adoptivkinder im Vergleich zu Gleichaltrigen häufiger externalisierende und internalisierende Verhaltensprobleme und Bindungsprobleme aufweisen. Die Unterschiede zu Normstichproben waren insgesamt jedoch weniger deutlich als dies in anderen Studien der Fall war, und zeigten sich teilweise erst zum zweiten Befragungszeitpunkt. Zusätzlich waren Kinder, die bereits zum ersten Messzeitpunkt stärker belastet waren als andere Kinder innerhalb dieser Studie, dies häufig auch beim zweiten Messzeitpunkt. Bedeutsamster Prädiktor für die Belastungen der Kinder waren negative Vorerfahrungen vor der Adoption. Die Adoptiveltern waren als Gruppe betrachtet nicht stärker belastet als Eltern mit leiblichen Kindern, allerdings nahm das Ausmaß der Belastung der Adoptiveltern als Gruppe betrachtet im Längsschnitt zu. Vor allem die emotionalen und Verhaltensprobleme der Kinder zum ersten Erhebungszeitpunkt erklärten die elterliche Belastung, und es wurde deutlich, dass die Belastung der Kinder eng mit der Belastung der Adoptiveltern verknüpft ist. Insgesamt unterstreichen die Befunde der Studie, dass Belastungen von Adoptivfamilien schon früh erkannt werden können, so dass Strategien zur Früherkennung und Intervention identifiziert und ausgebaut werden sollten, um negativen Entwicklungsverläufen entgegenzuwirken bzw. vorzubeugen.},
 keywords = {Adoption; adoption; Stiefkind; stepchild; Stiefeltern; step-parents; Wohlbefinden; well-being; Belastung; stress; Kind; child; psychische Belastung; psychological stress; Bundesrepublik Deutschland; Federal Republic of Germany; Lebenssituation; life situation}}