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%T Francophonie en Afrique subsaharienne: dépendance postcoloniale ou autodétermination?
%A Kohnert, Dirk
%P 33
%D 2022
%K Francophonie; Françafrique; franc CFA; commerce international; zone de libre-échange; union douanière; migration; démographie; gouvernance; autocratie; dévolution du pouvoir; développement durable; mouvements sociaux; média sociaux; postcolonialisme; Afrique subsaharienne; cultures africaine; Études africaines
%~ GIGA Institute for Afrian Affairs, Hamburg
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-83399-6
%X Africa is today the most important part of the Francophonie. French is an official or co-official language along with other languages in 21 African countries, all in sub-Saharan Africa (SSA). Since the end of colonialism and Cold War politics, changes in the Francophonie have been driven largely by external factors, such as a drive to combat Anglo-American cultural hegemony. Continuities, on the other hand, are mainly due to France's historical affinity with Africa, its view of its place in the world and its understanding of the role of the state. The International Organization of Francophonie (OIF) defends the common interests of the Francophone area and imposes a common vision for reform, particularly in the area of terms of trade. However, the demographic future of Francophonie will play out more and more in southern countries, especially in Africa. In 2010, half of all Francophones worldwide lived in Africa. It is expected that by 2060 almost 84% of the French-speaking population will live in Africa. Francophonie is mainly driven by the Francophone power elite in, both France and Africa, and the infamous Françafrique patronage network. Both propagate the universality of French as a language, including Pidgin French (often biasedly referred to as 'petit-nègre'), culture and way of life. Although the fate of African Francophonie is still determined by the North, the high mobility of the African population, driven by increasing urbanization, means that multilingualism, e.g. the simultaneous use of French and African languages, is 'deterritorialized'. Therefore, it would be crucial to solve the problem of the interface between French and African languages and to identify which other languages could replace French and in which areas this would be most desirable. Apart from that, there are promising perspectives for a self-determined development in the area of the francophone culture of the SSA. The African film industry, literature and religion could make it possible to find a new African rationality, a new way of defining oneself and hoping for a better future, free from the socio-economic inequalities that characterize the francophone post-colony despite globalization. Thus, a viable, dynamic and truly African culture in Francophone SSA could equal and even surpass the rival 'Commonwealth culture'. Although both European colonial powers, Great Britain and France, conquered substantial geographic spaces in SSA, using language as a means of control, the resulting networks, the Commonwealth and Francophonie are quite different.
%X Afrika ist heute der wichtigste Teil der Frankophonie. Französisch ist in 21 afrikanischen Ländern, alle im sub-saharaischen-Afrika (SSA), Amts- oder Ko-Amtssprache zusammen mit anderen Sprachen. Seit dem Ende des Kolonialismus und der Politik des Kalten Krieges wurden die Veränderungen der Frankophonie weitgehend von externen Faktoren vorangetrieben, wie beispielsweise dem Bestreben, die angloamerikanische kulturelle Hegemonie zu bekämpfen. Kontinuitäten hingegen sind vor allem auf die historische Affinität Frankreichs zu Afrika, seine Auffassung von seinem Platz in der Welt und sein Verständnis von der Rolle des Staates zurückzuführen. Die Internationale Organisation der Frankophonie (OIF) verteidigt die gemeinsamen Interessen des frankophonen Raums und setzt eine gemeinsame Reformvision durch, insbesondere im Bereich der Handelsbedingungen. Die demografische Zukunft der Frankophonie wird sich jedoch immer mehr in südlichen Ländern, insbesondere in Afrika, abspielen. 2010 lebte in Afrika die Hälfte aller Frankophonen weltweit. Es wird erwartet, dass im Jahr 2060 fast 84% der französischsprachigen Bevölkerung in Afrika leben werden. Die Frankophonie wird hauptsächlich von der frankophonen Machtelite sowohl in Frankreich als auch in Afrika und dem berüchtigten Netzwerk der Françafrique vorangetrieben. Beide propagieren die Universalität des Französischen als Sprache, einschließlich Pidgin-Französisch (voreingenommen oft als 'petit-nègre' bezeichnet), Kultur und Lebensweise. Obwohl das Schicksal der afrikanischen Frankophonie bis heute vom Norden bestimmt wird, führt die hohe Mobilität der afrikanischen Bevölkerung, angetrieben durch die zunehmende Urbanisierung, dazu, dass die Mehrsprachigkeit, z.B. dem gleichzeitige Gebrauch von Französisch und afrikanischen Sprachen, 'entterritorialisiert' wird. Daher wäre es von entscheidender Bedeutung, das Problem der Schnittstelle zwischen französischen und afrikanischen Sprachen zu lösen und festzustellen, welche anderen Sprachen das Französisch ersetzten könnten und in welchen Bereichen dies am wünschenswertesten wäre. Abgesehen davon gibt es vielversprechende Perspektiven für eine selbstbestimmte Entwicklung im Bereich der frankophonen Kultur des SSA. Die afrikanische Filmindustrie, Literatur und Religion könnten es ermöglichen, eine neue afrikanische Rationalität zu finden, eine neue Art, sich selbst zu definieren und auf eine bessere Zukunft zu hoffen, frei von sozioökonomischen Ungleichheiten, die die frankophone Postkolonie trotz Globalisierung charakterisieren. Somit könnte eine lebensfähige, dynamische und wahrhaft afrikanische Kultur im frankophonen SSA der rivalisierenden Commonwealth-Kultur gleichkommen oder sie sogar übertreffen. Obwohl beide europäischen Kolonialmächte, Großbritannien und Frankreich, große Kolonialreiche in SSA eroberten, indem sie Sprache als Mittel der Kontrolle nutzten, sind die daraus resultierenden Netzwerke, das Commonwealth und die Frankophonie, ziemlich unterschiedlich.
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