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%T Umkämpfte Globalisierung: Amerikanische und europäische Reaktionen auf Chinas Aufstieg im Hochtechnologiebereich
%A Schmalz, Stefan
%A Gräf, Helena
%A Köncke, Philipp
%A Schneidemesser, Lea
%J Berliner Journal für Soziologie
%N 3
%P 427-454
%V 32
%D 2022
%K trade war; transnational companies; transnationale Konzerne; world-system
%@ 1862-2593
%~ WZB
%X Der Aufstieg Chinas hat zu einer Reihe von Konflikten mit den führenden westlichen Ländern geführt. Der Hintergrund dieser Auseinandersetzungen besteht darin, dass chinesische Konzerne zu ernsthaften Konkurrenten US-amerikanischer und europäischer Unternehmen geworden sind und die Ordnungsvorstellungen von US- und EU-Machteliten auf der einen und jene Chinas auf der anderen Seite auseinanderdriften. Denn in China sind politische und wirtschaftliche Macht anders organisiert als in den westlichen Marktwirtschaften: Der Parteistaat ist (Teil‑)Eigentümer wichtiger Unternehmen und interveniert offen mit Fünfjahresplänen in die Volkswirtschaft. Die Kommunistische Partei Chinas ist als Regulationsinstanz in Unternehmen präsent. Gleichzeitig organisiert der Parteistaat seine Herrschaft durch Output-Legitimität und funktioniert vielerorts als kennziffergesteuertes, meritokratisches System. Die Expansion des hybriden chinesischen Parteistaatskapitalismus führt deshalb zu einem neuen Systemkonflikt: Wirtschaftlich werden aufstrebende chinesische (Staats‑)Unternehmen zu Konkurrenten, politisch wird die Kontrolle von sensiblen Datenströmen und Infrastrukturnetzwerken zum Streitpunkt. In dem Artikel werden aktuelle Konfliktdynamiken zwischen den USA und China einerseits und der EU und China andererseits in den Bereichen Außenhandel, Investitionen, Hochtechnologie und Industriepolitik aus der Perspektive der Vergleichenden Politischen Ökonomie und des Weltsystemansatzes untersucht. Es werden jeweils Unterschiede in den Reaktionen herausgearbeitet: Die USA setzten auf eine aggressive Handels- und Sanktionspolitik, während die EU mit defensiveren Maßnahmen reagiert hat. Es wird gezeigt, wie diese Konflikte Chinas staatsgetriebene Globalisierungsstrategie verändern und zur Restrukturierung der Weltwirtschaft beitragen.
%X The rise of China has led to a series of conflicts with the leading Western countries. The reasons for these disputes are that Chinese corporations have become serious competitors for US and European companies and that there are diverging approaches of governing the market between Western and Chinese power elites. In China, political and economic power are organized differently than in the US and the EU. The party-state is the (partial) owner of important companies and openly intervenes in the national economy by five-year plans. Furthermore, the Communist Party of China is engaged in companies as a regulatory authority. At the same time, the party-state organizes its rule through output legitimacy and functions in many respects as an indicator-driven, meritocratic system. The expansion of hybrid Chinese party-state capitalism is therefore leading to a new system conflict. Economically, emerging Chinese (state-owned) enterprises are becoming competitors. Politically, the control of sensitive data flows and infrastructure networks is resulting in contention. The article analyzes current conflict dynamics between the US resp. the EU and China in the areas of foreign trade, investment, high technology, and industrial policy. Comparative political economy and world-system analysis guide the analysis. In each case, there are differences in the policy responses: The US has relied on aggressive trade and sanctions policies, while the EU has reacted more defensively. It is shown how these conflicts could change China's state-driven globalization strategy and contribute to the restructuring of the world economy.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info