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[monograph]

dc.contributor.authorArndt, Johannesde
dc.date.accessioned2022-06-01T11:32:40Z
dc.date.available2022-06-01T11:32:40Z
dc.date.issued2013de
dc.identifier.isbn978-3-666-10108-3de
dc.identifier.issn2197-1048de
dc.identifier.urihttps://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/79478
dc.description.abstractDas Mediensystem der politischen Publizistik im frühmodernen Deutschland war keineswegs eine obrigkeitliche Stiftung, sondern entwickelte sich in wechselseitiger Beziehung zu politischen Entwicklungsprozessen zu zunehmender Selbständigkeit. Dabei profitierte es davon, stets auf eigene, am Markt gewonnene Finanzmittel zurückgreifen zu können und von staatlichen Transferleistungen weitgehend unabhängig zu sein. Verleger und Redakteure nahmen das »Agenda-Setting« nach eigenen Kriterien vor, eher vom Nachrichtenwert als von staatlichen Sprachregelungen geleitet. Die Leserschaft bestand zunächst aus der höfischen Machtelite und den werdenden und arrivierten Gelehrten, reichte jedoch schon im 17. Jahrhundert darüber hinaus, wobei die Rezeption durch die Ungelehrten das gesamte 18. Jahrhundert hindurch anwuchs. Der staatliche Zensuranspruch im Reich wurde dabei vielfältig durchlöchert: Zum einen war das Mediensystem grenzübergreifend tätig. Was am einen Ort nicht gedruckt wurde, durfte woanders durchaus erscheinen. Zum anderen waren militärische Entscheidungen ohnehin nicht lange geheimzuhalten. Zum dritten erwartete die Leserschaft allgemein, auch die hochadlige, eine korrekte Berichterstattung und keine offiziellen Lügen. Zum vierten gewöhnten sich die Regierungen an die Presse und fütterten sie mit Nachrichten, sowohl zur eigenen Selbstdarstellung als auch zur Abwehr fremder Ansprüche und Deutungen. Dabei kam dem Mediensystem die Konkurrenz der Machtzentren zugute, sowohl die zwischen den Monarchen als auch die zwischen Kaiser und Reichsständen und zwischen den Adligen jeweils einer Ranggruppe. Keineswegs beschränkte sich die Berichterstattung auf außenpolitische Ereignisse, sondern Konflikte im Reich wurden in zunehmendem Maße Gegenstand der Nachrichten. Das alte Herrschafts-Arcanum wurde dabei »durchlöchert«, Geheimhaltung wurde als Geheimniskrämerei beargwöhnt. Es ging den Regierungen eher darum, offensive argumentative Positionen zu besetzen als die Leserschaft ahnungslos halten zu wollen. Insofern erweiterte sich eine Herrschaftskontrolle durch Öffentlichkeit, die langfristig rationale Kriterien für die Methoden der Herrschaftsausübung entwickelte und dadurch das überkommene transzendentale Verantwortungsmuster von unten nach oben auflöste.de
dc.languagedede
dc.publisherVandenhoeck & Ruprechtde
dc.subject.ddcGeschichtede
dc.subject.ddcHistoryen
dc.subject.ddcPublizistische Medien, Journalismus,Verlagswesende
dc.subject.ddcNews media, journalism, publishingen
dc.titleHerrschaftskontrolle durch Öffentlichkeit: Die publizistische Darstellung politischer Konflikte im Heiligen Römischen Reich 1648-1750de
dc.description.reviewbegutachtet (peer reviewed)de
dc.description.reviewpeer revieweden
dc.source.volume224de
dc.publisher.countryDEUde
dc.publisher.cityGöttingende
dc.source.seriesVeröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz
dc.subject.classozallgemeine Geschichtede
dc.subject.classozGeneral Historyen
dc.subject.classozAllgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Kommunikationswissenschaftende
dc.subject.classozBasic Research, General Concepts and History of the Science of Communicationen
dc.subject.thesozHeiliges Römisches Reichde
dc.subject.thesozHoly Roman Empireen
dc.subject.thesoz17. Jahrhundertde
dc.subject.thesozseventeenth centuryen
dc.subject.thesoz18. Jahrhundertde
dc.subject.thesozeighteenth centuryen
dc.subject.thesozDeutschlandde
dc.subject.thesozGermanyen
dc.subject.thesozPublizistikde
dc.subject.thesozjournalismen
dc.subject.thesozpolitische Kommunikationde
dc.subject.thesozpolitical communicationen
dc.subject.thesozDiskursde
dc.subject.thesozdiscourseen
dc.subject.thesozVerlegerde
dc.subject.thesozpublisheren
dc.subject.thesozRezipientde
dc.subject.thesozrecipienten
dc.subject.thesozMediende
dc.subject.thesozmediaen
dc.subject.thesozhistorische Entwicklungde
dc.subject.thesozhistorical developmenten
dc.subject.thesozZeitungde
dc.subject.thesoznewspaperen
dc.subject.thesozZeitschriftde
dc.subject.thesozperiodicalen
dc.subject.thesozNachrichtende
dc.subject.thesoznewsen
dc.subject.thesozBuchhandelde
dc.subject.thesozbook tradeen
dc.identifier.urnurn:nbn:de:0168-ssoar-79478-6
dc.rights.licenceCreative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung 4.0de
dc.rights.licenceCreative Commons - Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 4.0en
ssoar.contributor.institutionIEGde
internal.statusformal und inhaltlich fertig erschlossende
internal.identifier.thesoz10076058
internal.identifier.thesoz10063141
internal.identifier.thesoz10063144
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internal.identifier.thesoz10048932
internal.identifier.thesoz10049299
internal.identifier.thesoz10041158
internal.identifier.thesoz10061341
internal.identifier.thesoz10042023
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internal.identifier.thesoz10034801
internal.identifier.thesoz10034416
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internal.identifier.thesoz10052870
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dc.type.stockmonographde
dc.type.documentMonographiede
dc.type.documentmonographen
dc.source.pageinfo610de
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internal.identifier.classoz10801
internal.identifier.document20
internal.identifier.ddc900
internal.identifier.ddc070
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.13109/9783666101083de
dc.description.pubstatusVeröffentlichungsversionde
dc.description.pubstatusPublished Versionen
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