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%T Das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden und seine Sammlung "Körperwissen"
%A Roeßiger, Susanne
%E Reifegerste, Doreen
%E Sammer, Christian
%P 8
%D 2022
%K Sammlung; collection
%~ DGPuK
%X Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden (DHMD) versteht sich heute als ein Forum für aktuelle Fragestellungen, die sich aus den gesellschaftlichen Umwälzungen unserer Gegenwart ergeben. Aktuell und anhand von historischen Perspektiven werden hier Aspekte des menschlichen Lebens wie Körperanatomie, Leben und Sterben, Sexualität und Ernährung behandelt. Das DHMD erlebte seit 1912 wechselnde politische Systeme und war in diesen maßgeblich an Kampagnen beteiligt. Die Austellungsstücke geben somit auch Auskunft über Wissenstand und Auffassungen ihrer Entstehungszeit und lassen einen Wandel in der Wissensvermittlung deutlich werden. Beispielhaft kann dies an der Sexualaufklärung anhand von Körpermodellen nachvollzogen werden. Die Modelle entwickelten sich von solchen, die die Schwangerschaft und Geburt zeigten und damit die Sexualität zwischen Mann und Frau zum Zwecke der Fortpflanzung propagierten, hin zu einer progressiven Sexualaufklärung, die eine Abkehr von dem normativen Zwei-Geschlechter-Modell durch bunte, teils flauschige intergeschlechtliche Genitalorgane zeigt. Ein solcher Wandel ist ebenfalls in der Kommunikation zu sexuell übertragbaren Krankheiten und Ernährungskampagnen zu beobachten, welche insbesondere durch Plakate in die Öffentlichkeit gebracht wurden. Im Gegensatz dazu ist in der Geschichte der Impfkampagnen so wenig Wandel zu beobachten, dass ein historischer DDR-Aufklärungsfilm aus dem Jahr 1968 genutzt wird, um für die Corona-Schutzimpfung zu werben.
%X The Deutsche Hygiene-Museum Dresden (the German Museum of Hygiene in Dresden) sees itself today as a forum for current questions resulting from the upheavals of our time. Aspects of human life such as body anatomy, life and death, sexuality and nutrition are discussed based on current and historical perspectives. Since 1911, the museum has experienced changing political systems and has been significantly involved in campaigns. The exhibitions thus also provide information about the state of knowledge and perceptions at the time they were created and reveal a change in the way health-related knowledge is conveyed. This can be exemplified by sex education using body models as an example. The models developed from models, which showed pregnancy and birth and thus propagated sexuality between man and woman for the purpose of procreation (a normative binary-gender concept), to models of a progressive sexuality education, which shows colorful, sometimes fluffy intersex genital organs. Such a change can also be observed in communication about sexually transmitted diseases and nutrition campaigns, which have been brought to the public's attention, especially through posters. In contrast, there is so little change in the history of vaccination campaigns that a historical educational film from 1968 is still used to promote the Corona vaccination.
%C DEU
%C Stuttgart
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info