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@article{ Maier2021,
 title = {Folgen der COVID-19-Krise auf die kurz-, mittel- und langfristigen Beschäftigungs- und Entlohnungschancen nach Berufen},
 author = {Maier, Tobias and Mönnig, Anke and Zika, Gerd},
 journal = {AStA Wirtschafts- und sozialstatistisches Archiv : eine Zeitschrift der Deutschen Statistischen Gesellschaft},
 number = {2},
 pages = {107-138},
 volume = {15},
 year = {2021},
 issn = {1863-8163},
 doi = {https://doi.org/10.1007/s11943-021-00284-1},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-77725-1},
 abstract = {Dieser Beitrag stellt das Modellsystem QINFORGE vor. Es ist durch die Berücksichtigung beruflicher Mobilitätsprozesse in der Lage, Anpassungsreaktionen zwischen Arbeitsangebot und -bedarf auf beruflicher Ebene in der kurzen und langen Frist aufzuzeigen. Das Modell wird genutzt, um die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Beschäftigungs- und Entlohnungschancen in Berufen zu verdeutlichen. Hierfür werden zwei Szenarien miteinander vergleichen: Ein „kontrafaktisches Szenario“ schreibt langfristige Verhaltensweisen und Trends ausgehend vom Jahr 2019 fort. Die „Basisprojektion“ versucht hingegen, die Konjunktur in der kurzen Frist auf Branchenebene mit abzubilden. Hierdurch werden modellendogen Verhaltensänderungen auf Berufsebene angeregt.

Die Krise wird die Wirtschaftsleistung Deutschlands langfristig um drei Jahre zurückwerfen. Da sich aufgrund der schlechteren Arbeitsmarktlage aber auch einige Erwerbspersonen, insbesondere Frauen, vom Arbeitsmarkt zurückziehen werden, steigt die prognostizierte Zahl der Erwerbslosen in den Jahren 2020 und 2021 in der Basisprojektion nur um rund 400.000 Personen im Vergleich zum kontrafaktischen Szenario an. Langfristig stellt das knappe Arbeitsangebot hingegen einen hemmenden Faktor für das Wirtschaftswachstum dar. Zudem wird durch die Krise in der kurzen und mittleren Frist das gesamtwirtschaftliche Lohnwachstum gehemmt.

Die Ergebnisse des Modells zeigen, dass durch die Krise vor allem Berufe in der Gastronomie, dem Tourismus, sowie in Kunst und Kultur betroffen sind. Ab dem Jahr 2025 wird hier jedoch wieder das Lohn- und Beschäftigungsniveau erreicht, das auch im kontrafaktischen Szenario erreicht worden wäre. Bei den kurzfristigen Lohnsteigerungen in den Gesundheitsberufen handelt es sich hingegen um Vorzieheffekte. Auf lange Sicht ist in der Basisprojektion gegenüber dem „kontrafaktischen Szenario“ kein höheres Lohnniveau zu erwarten. Das Arbeitsangebot in den Gesundheitsberufen – insbesondere in der Pflege – könnte durch die Krise zwar zunehmen, dies wäre jedoch darauf zurückzuführen, dass die Erwerbschancen und Entlohnungsmöglichkeiten außerhalb der Pflegeberufe durch die COVID-19-Pandemie vergleichsweise geringer werden könnten.This paper presents the model system QINFORGE. By taking into account occupational mobility matrices, the model is able to show adaptation reactions between labour supply and demand at the occupational level in the short- and long-term. We use the model to illustrate the effects of the COVID-19 crisis on employment and remuneration opportunities in occupations. For this purpose, we compare two scenarios. On the one hand, a “counterfactual scenario” extrapolates long-term behaviour and trends starting from the year 2019. The “baseline projection”, on the other hand, models the economic situation in the short term at the industry level. This stimulates model-based behavioural changes at the occupational level.

The crisis will set back Germany’s economic performance by three years in the long-term. As the worsening labour market situation will also cause lower labour participation rates, especially among women, the number of the projected unemployed in the “baseline projection” for 2020 and 2021 will only rise by around 400,000 compared with the “counterfactual scenario”. In the long term, however, the scarce supply of labour will be an inhibiting factor for economic growth. In addition, the crisis will inhibit overall wage growth in the short and medium term

The results of the model show that occupations in gastronomy, tourism, and art and culture are particularly affected by the crisis. From 2025, however, the wage and employment levels that would have been achieved in the “counterfactual scenario” will be reached. By contrast, the short-term wage increases in the health care occupations are anticipatory effects. In the long-term, the baseline-projection does not forecast higher wage levels than the “counterfactual scenario”. Nevertheless, the labour supply in the health care occupations, especially in nursing, could increase in the long term because of the crisis. However, this will be because the COVID 19 pandemic may reduce the employment and wage opportunities that are available to health care professionals outside of the health care sector.},
 keywords = {Projektion; projection; Berufsstruktur; occupational distribution; Lohn; wage; Entwicklung; development; Epidemie; epidemic; Szenario; scenario; Analyse; analysis; Input-Output-Modell; input-output model; Arbeitsmarkt; labor market; Folgen; consequences; Beschäftigungsentwicklung; employment trend; Mikrozensus; microcensus; Bundesrepublik Deutschland; Federal Republic of Germany}}