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[Monographie]

dc.contributor.authorMüller, Philippde
dc.date.accessioned2022-02-15T09:52:16Z
dc.date.available2022-02-15T09:52:16Z
dc.date.issued2019de
dc.identifier.isbn978-3-86854-330-8de
dc.identifier.urihttps://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/77354
dc.description.abstractWeder Kapitalismus noch Demokratie galten in den 1920er und 1930er Jahren als Pfeiler der Stabilität. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann sich das zu ändern. Dargestellt wird dieser Wandel in der Regel als Triumph von kapitalistischer Konsumgesellschaft und wohlfahrtsstaatlich gesicherter Demokratie über Faschismus und Kommunismus. In dieser Sicht bleiben indes das Erbe der Vorgeschichte und die daraus resultierende Verbindung von Demokratie und Kapitalismus undeutlich. Hermann Bücher, Vorstandsmitglied des Reichsverbands der Deutschen Industrie, versprach sich in den frühen 1930er Jahren von Demokratie wenig: Politiker hielt er für ökonomisch inkompetent, Parlamente für ungeeignet, um die wirtschaftlichen Grundlagen moderner Gesellschaften zu gestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg hingegen avancierte er zu einem wichtigen Berater der ersten bundesdeutschen Regierung unter Konrad Adenauer. Wie kam es dazu, dass Akteure wie Hermann Bücher in Deutschland, genauso wie andere in Frankreich, demokratische Regierungen nunmehr als Partner des Kapitalismus akzeptierten? Schlüssel dieser Entwicklung waren Vertreter wirtschaftlicher Interessen, die als Unterhändler zwischen Unternehmen und Staat vermittelten. Sie traten für eine Transformation des wirtschaftsliberalen Individualismus zu einem koordinierten Kapitalismus ein. Absprachen sollten Risiken des Marktes verringern. Während diese Sicht unter demokratischen Verhältnissen zunächst nicht durchzusetzen war, führten die nationalsozialistische Rüstung und die Wirtschaftspläne in Vichy zu einer Aufwertung der Unternehmerverbände und ihrer koordinierenden Funktionen. Nach Kriegsende griffen die Alliierten und die westdeutsche Regierung vielfach auf unternehmerische Interessenvertreter zurück, die ihre Karriere bereits in den 1920er Jahren begonnen hatten. Philipp Müller zeigt, dass die wirtschaftlichen Eliten durch die Regimewechsel kaum zu leiden hatten und in der Nachkriegszeit zu Einfluss auf die wirtschaftliche und politische Ordnung gelangten. Der Einbezug ihrer Funktionen steigerte auch ihre Bereitschaft zur Akzeptanz der Demokratie.de
dc.description.tableofcontentsDie Geister des Kapitalismus. Einleitung 7 I Die Vertretung des wirtschaftlichen Allgemeinen 37 Entrepreneure der Wirtschaftsrepräsentation 56 Von der Wirtschaftsrepräsentation zum Kapitalismus der Gruppen 74 II Vision und Praxis. Kein koordinierter Kapitalismus ohne Staat 91 Scheitern der nationalen und internationalen Koordination des Kapitalismus 93 Interaktionsräume deutsch-französischer Unternehmervertreter 111 Korporative Außenpolitik in der Weltwirtschaftskrise 127 III Unternehmerverbände im nationalsozialistischen Regime 149 Unternehmerverbände in der NS-Rüstungspolitik 157 Ideologische und praktische Schnittstellen 169 Unternehmerkoordination in der NS-Außenwirtschaft 183 Wirtschaftskoordination in der Internationalen Handelskammer 196 IV Kollaboration und Kooperation. Die »Neue Wirtschaft« in Frankreich 233 Reformdiskussionen im Verbandswesen 238 Das Colloque Walter Lippman und die Erneuerung des Liberalismus 254 Koordinierter Kapitalismus in Vichy 263 Wirtschaftsvertreter in der »Nouvelle économie française« 268 Deutsch-französische Wirtschaftskontakte unter der Besatzungsmacht 286 Kollaboration: Der Fall »Francolor« 300 V Koordinierter Kapitalismus und Demokratie 313 Kapitalismus ohne Amerikanisierung 318 Kontinuitäten in der Nachkriegszeit 327 Wirtschaftsvertreter und Demokratie in der IG-Farben-Entflechtung 349 Unternehmerverbände in Frankreich zwischen Liberalismus und Etatismus 372 Deutsch-französische Verflechtung im koordinierten Kapitalismus 387 Rückblick 409de
dc.languagedede
dc.publisherHamburger Editionde
dc.subject.ddcWirtschaftde
dc.subject.ddcEconomicsen
dc.subject.ddcGeschichtede
dc.subject.ddcHistoryen
dc.subject.otherVichy-Regime; IG Farben; Francolor; Bücher, Hermann; Lammers, Clemens; Hamm, Eduard; Peyerimhoff, Henri de; Kaste, Ludwig; Gaulle, Charles de; Interessenverbandde
dc.titleZeit der Unterhändler: Koordinierter Kapitalismus in Deutschland und Frankreich zwischen 1920 und 1950de
dc.description.reviewbegutachtet (peer reviewed)de
dc.description.reviewpeer revieweden
dc.publisher.countryDEUde
dc.publisher.cityHamburgde
dc.subject.classozallgemeine Geschichtede
dc.subject.classozGeneral Historyen
dc.subject.classozPolitical Economyen
dc.subject.classozVolkswirtschaftslehrede
dc.subject.thesozBundesrepublik Deutschlandde
dc.subject.thesozDeutsches Reichde
dc.subject.thesozeconomic eliteen
dc.subject.thesozentrepreneurs' associationen
dc.subject.thesozUnternehmerde
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dc.subject.thesozKapitalismusde
dc.subject.thesozDemokratiede
dc.subject.thesozWirtschaftselitede
dc.subject.thesozNationalsozialismusde
dc.subject.thesozentrepreneuren
dc.subject.thesozFederal Republic of Germanyen
dc.subject.thesozGreat Depressionen
dc.subject.thesozeconomic historyen
dc.subject.thesozGermanyen
dc.subject.thesozNazismen
dc.subject.thesozpost-war perioden
dc.subject.thesozIndustrie- und Handelskammerde
dc.subject.thesozeconomic systemen
dc.subject.thesozIndustriede
dc.subject.thesozKorporatismusde
dc.subject.thesozUnternehmerverbandde
dc.subject.thesozWirtschaftsgeschichtede
dc.subject.thesozchamber of industry and commerceen
dc.subject.thesozWirtschaftsbeziehungende
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dc.subject.thesozWirtschaftssystemde
dc.subject.thesozFranceen
dc.subject.thesozAußenwirtschaftde
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dc.subject.thesozNachkriegszeitde
dc.subject.thesozGerman Reichen
dc.subject.thesozinternational economicsen
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ssoar.contributor.institutionHamburger Editionde
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dc.identifier.doihttps://doi.org/10.38070/9783868549584de
dc.description.pubstatusPublished Versionen
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dc.subject.classhort10900de
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