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%T Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf Praktikumsverhältnisse
%A Ehrentraut, Oliver
%A Weinelt, Heidrun
%A Huschik, Gwendolyn
%A Funke, Claudia
%A Sulzer, Laura
%P 45
%V FB559
%D 2020
%@ 0174-4992
%~ BMAS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-71245-9
%X Die vorliegende Studie untersucht auf Basis von wissenschaftlicher Literatur, unstrukturierten Online-Daten und Fachgesprächen die Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf Praktikumsverhältnisse. Ob ein Praktikum dem Mindestlohngesetz unterliegt oder nicht, hängt von dessen Art und Dauer ab. Die Analyse legt nahe, dass Praktika im Zuge der Mindestlohneinführung in ihrer Struktur teilweise so angepasst wurden, dass sie nicht dem Mindestlohngesetz unterliegen. Praktika, die nicht in den Anwendungsbereich des Mindestlohns fallen, scheinen im Vergleich zu mindestlohnpflichtigen Praktika von Arbeitgebendenseite häufiger angeboten und oft (deutlich) geringer vergütet zu werden. Das gilt besonders für Pflichtpraktika. Dabei zeigen sich - vor ebenso wie nach der Mindestlohneinführung im Jahr 2015 - deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. In mittleren und großen Unternehmen hat der gesetzliche Mindestlohn die Praktikumsvergütung tendenziell erhöht. Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Anzahl an Praktikumsplätzen insgesamt bleiben mangels entsprechender Datengrundlage unbestimmt. Seit der Mindestlohneinführung an Bedeutung verloren hat die Debatte um die „Generation Praktikum“. Es sind aber diverse Ausweichreaktionen zur Umgehung des Mindestlohns zu beobachten, deren Ausmaß nicht bekannt ist und von denen einige nicht rechtskonform sind. Das komplexe Regelwerk des Mindestlohngesetzes in Bezug auf Praktika hat vor allem arbeitgebendenseitig zu Beratungsbedarf und Verunsicherung geführt.
%X This study examines the effects of the statutory minimum wage on internships in Germany based on scientific literature, unstructured online data, and expert interviews. Whether an internship is subject to minimum wage legislation or not depends on its type and duration. The analysis suggests that while the minimum wage was being introduced, the structure of internships was partially adjusted to ensure they would not be subject to minimum wage legislation. Employers seem to offer internships that do not fall in the scope of minimum wage more frequently compared to minimum wage-paying internships. And internships that are not subject to minimum wage legislation often seem to be remunerated at a (substantially) lower rate. This is especially true for compulsory internships. There are clear differences between different sectors, both before and after the introduction of the minimum wage in 2015. In medium-sized and large companies, the minimum wage has tended to increase the remuneration for internships. The impact of the minimum wage on the total number of internships remains uncertain because of the lack of a corresponding data base. Since the introduction of the minimum wage in Germany, debate about the "internship generation" has lost its significance. However, various reactions to bypass the minimum wage can be observed. The extent of these reactions is not known and some of them do not legally comply. The complex set of rules that make up the minimum wage legislation referring to internships has, in particular, led to a need for advice and uncertainty on the part of employers.
%C DEU
%C Berlin
%G de
%9 Forschungsbericht
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info