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%T "KiKa-Propaganda" für den "Völkermord": Die Kontroverse um den Programmauftrag des Kinderkanals am Beispiel der Sendung Malvina, Diaa und die Liebe
%A Semmer, Alina
%A Riesmeyer, Claudia
%E Gehrau, Volker
%E Waldherr, Annie
%E Scholl, Armin
%P 47-56
%D 2020
%~ DGPuK
%X Dass Medien mit Lügenpresse- und Propaganda-Vorwürfen konfrontiert werden, ist nicht neu. Auch wenn diese kritischen Kommentator*innen nur einen kleinen Teil der Nutzer*innen ausmachen, beeinflusst ihre Kritik Journalist*innen und andere Nutzer*innen. Die Themen Immigration und Gender provozieren häufig beleidigende Kommentare. Die Motive der Nutzer*innen sind dabei vielfältig. Insbesondere während der sogenannten Flüchtlingskrise veröffentlichen sie auf sozialen Netzwerken rechtsradikale, fremdenfeindliche und rassistische Posts. Ein Beispiel für solche Posts untersucht der Artikel. Er analysiert die Kontroverse um die vom Kinderkanal ausgestrahlte Sendung "Malvina, Diaa und die Liebe" mit einer quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse und zeichnet deren Verlauf aus Nutzer*innensicht nach. Dazu wertet er 878 Beiträge von Nutzer*innen aus und zeigt, dass sich die Mehrzahl kritisch mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk (Verfehlen des Programmauftrages) oder anderen Kommentaren auseinandersetzt. Auf eine Begründung wird meist verzichtet. Die Diskussion scheint genutzt zu werden, um den Ärger über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu artikulieren. Äußerungen dieser Art überwiegen bei weitem, obschon sich auch Fürsprecher'*innen zu Wort melden und die Rolle des Kinderkanals für Jugendliche und deren Bildung betonen. Deutlich wird, dass populistische Aussagen und ein Verunglimpfen der Medien keine faktenbasierten Argumente benötigen und dass eigentlich sachfremde Ereignisse für die eigene Überzeugung und zur Stärkung der Ingroup instrumentalisiert werden.
%X The fact that the media are confronted with accusations of lying and propaganda is not new. Even if these critical commentators make up only a small part of the users, their criticism influences journalists and other users. The topics of immigration and gender often provoke insulting comments. Thereby, the motives of the users are manifold. Especially during the so-called refugee crisis, they publish right-wing radical, xenophobic, and racist posts on social networks. The article examines an example of such posts. It analyses the controversy surrounding the program "Malvina, Diaa und die Liebe" by the Kinderkanal with a quantitative and qualitative content analysis and traces its course from the user's internal perspective. We evaluate 878 contributions from users and show that the majority are critical of public service broadcasting (missing the program mandate) or other comments. In most cases, no justification is given. The discussion seems to be used to articulate the anger about public service broadcasting. Statements of this kind predominate among others, although advocates also speak out and emphasize the role of the Kinderkanal for adolescents and their education. It becomes clear that populist statements and a disparagement of the media do not require fact-based arguments and that actually unrelated events are instrumentalized for one's own conviction and to strengthen the Ingroup.
%C DEU
%C Münster
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info