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%T Kurzexpertise: Kriterien für eine Zustellförderung von Printprodukten basierend auf einem internationalen Vergleich
%A Eichhorst, Werner
%A Kettenring, Jannis
%A Ody, Margard
%P 43
%V FB536
%D 2019
%@ 0174-4992
%~ BMAS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-65992-1
%X Gegenstand dieser Kurzexpertise ist es, ein verlässliches Bild über die Systeme der Förderung der Zustellung (und Produktion) von Printmedien in drei ausgewählten europäischen Ländern - Frankreich, Dänemark und Schweden - zu erhalten und hieraus Schlussfolgerungen für die Ausgestaltung einer möglichen Zustellförderung in Deutschland zu ziehen. Hierbei ist zu beachten, dass im internationalen Vergleich die Förderung von Tages- und Wochenzeitungen im Vordergrund steht. Ein Äquivalent zu den in Deutschland vorhandenen Anzeigenblättern findet sich in den betrachteten Ländern weder in der Medienlandschaft noch in der Förderpolitik, so dass in dieser Hinsicht keine direkten Ableitungen möglich sind. Die betrachteten Länder unterscheiden sich nach der Art und Anzahl der angewandten Kriterien und der Gewichtung einzelner Dimensionen. In Ländern wie Frankreich oder Schweden werden weniger stark verbreitete und weniger vom Werbemarkt profitierende allgemein-politische Zeitungen besonders gefördert. Gefördert werden die Zeitungen überwiegend über eine direkte Zuwendung, typischerweise aus dem Budget der Kulturministerien, administriert über eine spezialisierte staatliche Agentur. Dies betrifft vorrangig eine öffentliche Unterstützung der journalistischen Arbeit bzw. der Pressevielfalt durch direkte Zuwendungen an die Verlage. Vertriebssubventionen sind in allen Ländern nachrangig gegenüber anderen Förderzusammenhängen. Sie spielen eine deutliche kleinere Rolle als die Unterstützung der journalistischen Produktion. Sie sind in Dänemark Mitte der 2010er Jahre zugunsten eines vom Vertriebskanal unabhängigen Fördermodells weitgehend abgeschafft worden und spielen in Schweden nur eine marginale Rolle. Deutlich teurer ist das nationale Verteilsystem in Frankreich, dessen Tragfähigkeit umstritten ist. Die Förderung der Zustellung allein kann vor diesem Hintergrund sicher nur einen begrenzten Beitrag zu einer nachhaltigen Sicherung der redaktionellen Vielfalt leisten, die letztlich von der Entwicklung tragfähiger neuer Geschäftsmodelle abhängen dürfte. Sie kann aber angesichts der Vorbehalte gegen eine direkte Förderung der redaktionellen Arbeit für eine begrenzte Zeit des Übergangs sinnvoll sein.
%X To inform the debate about a potential introduction of state-supported printed newspaper distribution in Germany, this report provides an overview of national systems subsidising production and distribution of newspapers in France, Denmark and Sweden. The evidence presented in the report points at significant differences across countries and at structural reforms of these systems in response to changes in the media market. In France and Sweden, general politically-oriented newspapers that rely only to a limited extent on advertising revenues are targeted by public support administered by a specialised public agency in order to ensure quality journalism and universal availability. Public support for distribution of printed newspapers is only of secondary importance in the countries covered in this study and has lost ground over the last years due to criticism for conserving traditional business models in the media sector. Most notably, such an arrangement was abolished in favour of direct and content-neutral media production support in Denmark. With respect to Germany, the study argues that a distribution subsidy for printed newspapers can at best be a transitional measure for a limited period of time that should not undermine efforts to transform media companies towards viable business models in the digital era.
%C DEU
%C Berlin
%G de
%9 Forschungsbericht
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info