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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-65578-7
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Mit Abwesenheit umgehen: Kontinuität und Verankerung einer transnationalen Lebensführung jenseits territorialer Abgrenzungen
Dealing with absence
[Zeitschriftenartikel]
Abstract Räumliche Mobilität wird heute stärker durch soziale, kulturelle, ökonomische und technische Strukturierungen (wie Netzwerke, benachbarte Enklaven) als durch geometrische Entfernungen und geopolitische Grenzen geprägt. Dadurch entsteht für viele Menschen eine diskontinuierliche Territorialität des L... mehr
Räumliche Mobilität wird heute stärker durch soziale, kulturelle, ökonomische und technische Strukturierungen (wie Netzwerke, benachbarte Enklaven) als durch geometrische Entfernungen und geopolitische Grenzen geprägt. Dadurch entsteht für viele Menschen eine diskontinuierliche Territorialität des Lebens, was als Archipelisierung beschrieben werden kann. Die zugehörige Mobilität von Personen, Informationen oder Produkten findet zudem immer häufiger transnational statt, was Archipelisierung auch zu einem Kennzeichen derzeitiger Globalisierung werden lässt. - Aus individueller Perspektive stellen sich transnationale Archipele als transnationale Haushaltsmultilokalität dar. Diese bedeutet für die betroffenen Personen, einen Großteil der Zeit von ihren jeweiligen Lebensorten bzw. Archipelinseln, an denen sie eigentlich erwartet werden, abwesend zu sein. Diese regelmäßigen Abwesenheiten bergen das Risiko der Desintegration an einigen oder gar allen Orten. - Zur Analyse transnationaler Lebensführung eignen sich vier Integrationsdimensionen, entlang derer die asymmetrischen Beziehungen der Archipelinseln untereinander, die Erwartungen hinsichtlich persönlicher Anwesenheit sowie die damit verbundenen Prozesse gedeutet werden können: Funktionell geht es um die Übernahme lokalisierter Rollen; sozial geht es um Kontaktpflege und Zusammenleben; kulturell-kognitiv ist formeller wie informeller Informationsaustausch zu berücksichtigen; identitär geht es um Aneignung, Gewohnheiten und Wahlorte. Entsprechend erfordert transnationale Haushaltsmultilokalität von Archipelanern bestimmte Kompetenzen und deren ständige Pflege und Weiterentwicklung. Zu benennen sind hierbei insbesondere Motilität, Geselligkeit und Ortsaneignung.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Wohnen; Mobilität; Netzwerk; Ortsbezogenheit; Zeit; Sozialzeit; Migration; soziale Integration; Arbeitsteilung; Identität
Klassifikation
Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie
Raumplanung und Regionalforschung
Freie Schlagwörter
Multilokalität; transnationale Lebensführung; Verortung; raum-zeitliches Arrangement; Archipelisierung; Enklave; Abwesenheit; Vakanz; plurilokale Desintegration;
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2009
Seitenangabe
S. 87-98
Zeitschriftentitel
Informationen zur Raumentwicklung (2009) 1/2
Heftthema
Multilokales Wohnen
ISSN
0303-2493
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung 4.0