Volltext herunterladen
(2.875 MB)
Zitationshinweis
Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgenden Persistent Identifier (PID):
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-55097-1
Export für Ihre Literaturverwaltung
Reflexion kolonialer Vergangenheit in der musealen Gegenwart? Kuratorische Herausforderungen an der Schnittstelle von ethnologischen Museen und Kunst
[Forschungsbericht]
Körperschaftlicher Herausgeber
ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
Abstract Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um das Humboldt Forum in Berlin wurde der Umgang mit ethnologischen Sammlungen in Wissenschaft und Gesellschaft zu einem umstrittenen Thema. Ein Ausweg aus der Krise der Repräsentation wird in der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinn... mehr
Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um das Humboldt Forum in Berlin wurde der Umgang mit ethnologischen Sammlungen in Wissenschaft und Gesellschaft zu einem umstrittenen Thema. Ein Ausweg aus der Krise der Repräsentation wird in der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen gesehen. Postkoloniale künstlerische Interventionen, Artist in Residence-Programme oder Artistic Research-Projekte können einen wertvollen Beitrag leisten, in kollaborativen Prozessen zwischen Wissenschaft und Kunst die Institution zu hinterfragen. Aber tiefgreifende strukturelle Veränderungen müssen die Museen selbst leisten. Denn jenseits des kolonialen Projekts macht es keinen Sinn, die Menschen nach 'Ethnien' und Kulturen einzuteilen. Es gilt, sich jedem gesellschaftlichen Gefüge gleichermaßen unter Berücksichtigung der politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Verhältnisse aus einer historischen und gegenwärtigen Perspektive anzunähern. An diesen Verhandlungsprozessen wären in Deutschland wie in den 'Herkunftsgesellschaften' unterschiedliche gesellschaftliche Institutionen und soziale Gruppen zu beteiligen, also Museen, Universitäten, Kunst- und Kulturschaffenden, aber auch NGOs und politische Aktivisten. Es geht also nicht so sehr um die Lebensweisen fremder Kulturen, sondern Einblicke in koloniale Herrschaftsbeziehungen in der Vergangenheit und vor allem Ausblicke auf deren Spuren in eine von Globalisierungsprozessen gekennzeichnete Gegenwart. Auf diese Weise könnte vielleicht die Umwandlung einer kolonialen Einrichtung in einen Raum postkolonialer Auseinandersetzungen über historische und zeitgemäße Konzepte von Kultur, Identität und Differenz, über historische und gegenwärtige Praktiken der Ausbeutung, Ausgrenzung und Aneignung gelingen.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Repräsentation; Museum; Kunst; Globalisierung; postkoloniale Gesellschaft; Volkskunst; Ethnologie; Postkolonialismus; Kolonialismus
Klassifikation
sonstige Geisteswissenschaften
Freie Schlagwörter
ethnologisches Museum; Museumslandschaft; Aufarbeitung; Humboldt-Forum
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2018
Auflage
2., überarb. Aufl.
Erscheinungsort
Stuttgart
Seitenangabe
75 S.
Schriftenreihe
ifa-Edition Kultur und Außenpolitik
ISBN
978-3-921970-27-0
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung 4.0