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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-48730-2
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Zur Diskriminierung der wendischen Minderheit im späten Mittelalter: die Ausbildung des "Wendenparagraphen" in den Zunftstatuten nordostdeutscher Städte
On the discrimination of the Wendish minority in the late middle ages: the formulation of the "Wendish Paragraphs" in the guild Statutes of cities in North-East Germany
[Zeitschriftenartikel]
Abstract Kurz nach der Mitte des 14. Jahrhunderts erscheint in den Statuten einiger Zünfte in den Städten
Nordostdeutschlands eine Bestimmung, die Personen wendischer, also slawischer Herkunft, den
Zutritt zur Zunft verwehrt. Die gilt zunächst für
Städte wie Beeskow,... mehr
Kurz nach der Mitte des 14. Jahrhunderts erscheint in den Statuten einiger Zünfte in den Städten
Nordostdeutschlands eine Bestimmung, die Personen wendischer, also slawischer Herkunft, den
Zutritt zur Zunft verwehrt. Die gilt zunächst für
Städte wie Beeskow, Salzwedel oder Lüneburg, die
inmitten oder am Rand eines zu der Zeit noch
vergleichsweise geschlossenen slawischen
Siedlungsgebietes, der Niederlausitz und des Lüneburger (Hannoverschen) Wendlandes, lagen. Die
gesetzliche Diskriminierung der slawischen Herkunft
hängt offenbar mit dem verstärkten Zuzug in die
Städte, vor allem nach den Pestjahren, zusammen. Aus der Zeit vor der Mitte des 14. Jahrhunderts gibt
es keine entsprechenden Bestimmungen, und auch nach deren Einführung konnten, wie in Beeskow
nachgewiesen, die Wenden aus der eigenen Stadt ebenso wie ihre Nachkommen weiterhin im Beruf
bleiben. Die Slawen von auswärts fielen
wie andere ”fremde” Zuwanderer unter die
Abwehrmaßnahmen der Zunfthandwerker, mit denen diese sich als Gruppe schützen und bei Bedarf
möglichst viele Konkurrenten abwehren wollten. Größere Verbreitung fand die Forderung der
deutschen Geburt erst im 15. Jahrhundert.... weniger
The Formulation of the "Wendish Paragraphs" in the Guild Statutes of Cities in North-East Germany
In the early second half of the 14th
century, some guilds in the cities
of North-East Germany introduced
statutes, under which persons of Wendish, i.e. Slavic, origin were forbidden ... mehr
The Formulation of the "Wendish Paragraphs" in the Guild Statutes of Cities in North-East Germany
In the early second half of the 14th
century, some guilds in the cities
of North-East Germany introduced
statutes, under which persons of Wendish, i.e. Slavic, origin were forbidden from joining the guild.
This applied initially to cities such as Beeskow, Salzwedel or Lüneburg, that were located on the edge
or in the middle of what at the time was a comp
arably Slavic-dominated settlement area, the Lower
Lusatia and the Lüneburg (Hanoverian) Wendland. The legal discrimination of Slavic ethnicity was
obviously related to the increased migration to the cites, above all in the years following the plague.
There were no such regulations in the period before the middle of the 14th
century, and even after their
introduction, Beeskow is proof of the fact that the
Wends from the city and their children remained in
their professions. Like other “immigrants”, Slavs from outside were exposed to the defensive
mechanisms of the craftsmen, which protected
themselves as a group and managed to stave off as
much competition as possible. The demand for German birth did not receive more widespread
recognition until the 15th
century.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Minderheit; Deutschland; Mittelalter; Diskriminierung; Sozialgeschichte; Sorbe
Klassifikation
Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Raumplanung und Regionalforschung
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2002
Seitenangabe
S. 57-61
Zeitschriftentitel
Europa Regional, 10.2002 (2002) 2
Heftthema
Die nationale Minderheit der Sorben in Vergangenheit und Gegenwart
ISSN
0943-7142
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung