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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-418546
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Europäisierung der nationalen Zivilrechte: Renaissance des institutionellen Rechtsdenkens?
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
Walter Eucken Institut e.V.
Abstract "Vorgestellt wird ein juristisches Modell, nach dem nicht die Rechtsnormen,
sondern die sog. Institutionen die beherrschenden Faktoren der (richterlichen)
Entscheidungsfindung sind. Hierbei werden einer institutionell gedeuteten Wirklichkeit
normative Forderungen entnommen, die an die Stelle des ... mehr
"Vorgestellt wird ein juristisches Modell, nach dem nicht die Rechtsnormen,
sondern die sog. Institutionen die beherrschenden Faktoren der (richterlichen)
Entscheidungsfindung sind. Hierbei werden einer institutionell gedeuteten Wirklichkeit
normative Forderungen entnommen, die an die Stelle des bisherigen Gesetzes- und
Richterrechts gesetzt werden. So lassen sich beliebige Weltanschauungen als geltendes Recht
ausgeben. Die Anziehungskraft des institutionellen Rechtsdenkens ist ungebrochen. Das
belegt anschaulich ein bemerkenswerter Beitrag aus dem europäischen Privatrecht, mit dem
die bisherige juristische Methodenlehre in Deutschland revolutioniert werden soll. Vor diesem
Hintergrund wird der facettenreiche Begriff der Institution in den Sozialwissenschaften und
seine Bedeutung im Recht in den Blick genommen. Ideengeschichte und Nährboden des
institutionellen Rechtsdenkens werden grob skizziert. Eine Gesamtschau einzelner Abarten
zeigt die inhaltliche Beliebigkeit dieser Denkfigur. Das klassische Beispiel vom Wesen der
Ehe verdeutlicht, daß die Ergebnisse des institutionellen Rechtsdenkens sich mit der jeweils
zugrunde liegenden Weltanschauung wandeln. Durch eine orakelhafte sprachliche
Verdunkelung und eine flexible Handhabung des schillernden Institutionenbegriffs werden
die Institutionen zu uneingeschränkt manipulierbaren Leerformeln für beliebige Zwecke; die
Institution liefert die jeweils zeitgerechte und erwünschte Ideologie im Gewand juristischer
Wissenschaftlichkeit (Rüthers). Eine solche „Rechtserfindung“ durch institutionelles
Rechtsdenken verbietet sich wegen der Gesetzesbindung des Rechtsanwenders." [Autorenreferat]... weniger
Thesaurusschlagwörter
Rechtsnorm; Institution; Entscheidung; Rechtswissenschaft; Europäisierung; Zivilrecht; Sozialwissenschaft; Privatrecht; Recht; Europa; historische Entwicklung; Rechtsverständnis
Klassifikation
Recht
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2002
Erscheinungsort
Freiburg
Seitenangabe
26 S.
Schriftenreihe
Freiburger Diskussionspapiere zur Ordnungsökonomik, 02/8
ISSN
1437-1510
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung
DatenlieferantDieser Metadatensatz wurde vom Sondersammelgebiet Sozialwissenschaften (USB Köln) erstellt.