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Antworttendenzen in standardisierten Umfragen (Version 1.0)
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Abstract Antworttendenzen liegen vor, wenn in standardisierten Umfragen die erhobenen bzw. berichteten Werte der Befragten von den tatsächlichen, wahren Werten systematisch abweichen. Somit sind Antworttendenzen potentielle Fehlerquellen in sozialwissenschaftlichen Umfragen. Antworttendenzen treten auf, wenn... mehr
Antworttendenzen liegen vor, wenn in standardisierten Umfragen die erhobenen bzw. berichteten Werte der Befragten von den tatsächlichen, wahren Werten systematisch abweichen. Somit sind Antworttendenzen potentielle Fehlerquellen in sozialwissenschaftlichen Umfragen. Antworttendenzen treten auf, wenn Befragte in Interviews nicht nur auf den Inhalt der Frage, den Fragestimulus, reagieren, sondern in ihrer Antwort auch von anderen Faktoren beeinflusst werden. Diese Faktoren finden sich in den verschiedensten Elementen einer Befragung, sie können in der Person des Befragten, in der Interviewsituation sowie im Erhebungsinstrument liegen.
Antworttendenzen, die in der Person des Befragten liegen, sind oft Folge von Satisficing: Wenn Befragte bei der Beantwortung von Fragen zum Satisficing neigen, wollen sie ihren kognitiven Aufwand reduzieren; in der Folge können Antworttendenzen wie Akquieszenz/Zustimmungstendenz oder die Tendenz zur Mitte entstehen. Bei der sozialen Erwünschtheit orientieren sich Befragte an sozialen Normen, um so zu antworten, wie sie annehmen, dass es den Erwartungen des Interviewers entspricht. Bei der Tendenz zur Milde/Härte neigen Befragte dazu, unabhängig vom Inhalt der Frage die Extremkategorien in Ratingskalen anzugeben. Ein zweiter Faktor ist die Interviewsituation. Antworttendenzen treten auch dann auf, wenn das Antwortverhalten von der Situation abhängig ist: Es handelt sich um Interviewereffekte, wenn Befragte auf Merkmale oder Verhaltensweisen des Interviewers reagieren. Von Anwesenheitseffekten (Anwesenheit dritter Personen) spricht man dagegen, wenn das Antwortverhalten des Befragten von anwesenden Dritten abhängig ist. Der dritte Einflussbereich für Antworttendenzen ist das Erhebungsinstrument: Die Formulierung der Fragen im Fragebogen, ihre Reihenfolge sowie die Reihenfolge der Antwortalternativen im Fragebogen können z.B. als Ausstrahlungseffekte oder Primacy- bzw. Recency-Effekte das Antwortverhalten beeinflussen und zu Antworttendenzen führen.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Antwortverhalten; Befragung; Fragebogen; Standardisierung; Umfrageforschung; soziale Erwünschtheit; Forschungsreaktivität; Datenqualität; Erhebungsmethode; Fehler; Interview
Klassifikation
Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2014
Erscheinungsort
Mannheim
Seitenangabe
15 S.
Schriftenreihe
SDM Survey Guidelines
DOI
http://dx.doi.org/10.15465/sdm-sg_016
Status
Erstveröffentlichung; begutachtet (peer reviewed)
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung