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@book{ Fabre2012,
 title = {Lerne sparen, ohne zu schrumpfen: Haushaltsdisziplin vs. Wirtschaftswachstum? Ein französisches Streitgespräch zur Schuldenkrise},
 author = {Fabre, Alain and Lechevalier, Arnaud},
 year = {2012},
 series = {DGAP-Analyse},
 pages = {24},
 volume = {3},
 address = {Berlin},
 publisher = {Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.},
 issn = {1611-7034},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-406558},
 abstract = {"In den letzten Monaten hat die französische Haltung gegenüber der europäischen Wirtschaftspolitik eine spektakuläre Wende vollzogen. Von Eurobonds und einer Banklizenz für den Europäischen Stabilitätsmechanismus ist in Paris keine Rede mehr, sondern nur noch von Haushaltskoordinierung und Schuldenbremse nach dem deutschen Modell. Diese konsensträchtigen Töne dürfen aber nicht vergessen lassen, dass in der französischen Öffentlichkeit die Meinungen zu diesem Thema weit auseinander gehen. Dabei werden zwei Fragen besonders kontrovers diskutiert: Wie können sich die EU-Staaten zu mehr Haushaltsdisziplin verpflichten, ohne gleichzeitig Wachstumsperspektiven zu gefährden? Und wie sollen die EU-Mitgliedstaaten auf Ungleichgewichte in der Wettbewerbsfähigkeit und im Außenhandel reagieren?
Indem Alain Fabre die Notwendigkeit integrierter Finanzpolitik betont und die gemeinsame Steuerung nationaler Finanzpolitiken als eine neue Etappe politischer und wirtschaftlicher EU-Integration begrüßt, bringt er das neue Bewusstsein für die Schuldengefahr zum Ausdruck. Ermöglicht wurde der Fiskalpakt dadurch, dass sich Frankreich und die Mehrheit der europäischen Staaten dem deutschen Ziel der Haushaltssanierung angeschlossen haben. Das Gleichgewicht beider Länder sei nicht nur für die Dynamik des deutsch-französischen Duos entscheidend, sondern auch für eine weitere Vertiefung der ökonomischen Integration. Diese ist jedoch durch die unterschiedliche Gewichtung öffentlicher Ausgaben in beiden Ländern bedroht. Um dem entgegenzuwirken, müsse in Frankreich der Abbau des Haushaltsdefizits und der Schulden vorrangiges Ziel sein.
Für Arnaud Lechevalier hingegen ist die gegenwärtige Strategie der EU-Mitgliedstaaten zum Scheitern verurteilt. Abgesehen von der Finanzproblematik in Griechenland, sei die Krise der Eurozone in ihrem Ursprung keine Staatsverschuldungskrise, sondern sei vielmehr durch die übermäßige Verschuldung privater Akteure ausgelöst worden. Dieses Schlüsselproblem könne die Fiskalunion keineswegs lösen. Außerdem werde sich die Begrenzung des strukturellen Defizits nach dem Vorbild der deutschen Verfassungsreform langfristig negativ auf das Wachstum auswirken; diese Begrenzung müsste sich vielmehr auf die Ausgaben jenseits von Investitionen beziehen. Der Fiskalpakt, so Lechevalier, birgt weder für die Banken- und Finanzkrise, in der sich die der Staaten spiegelt, noch für das zentrale Problem der unterschiedlichen wirtschaftlichen Leistungen der EU-Mitgliedstaaten in den Bereichen Wettbewerbsfähigkeit und Außenhandelsbilanz eine Lösung." [Autorenreferat]"In the past few months, France’s attitude towards the European economic policy
has shown a spectacular turnaround. Instead of talking about Eurobonds or a
banking license for the European Stability Mechanism, Paris now talks about budget
consolidation and a “debt break,” following the German model. This consensus
based talk should not make us lose sight of the fact that French public opinion
drifts apart. Two questions are particularly subject of controversial debates: How
can EU member states strive for better budgetary discipline without, at the same
time, ruin perspectives of economic growth? And how should the EU member
states react to the economic imbalances in competition and export?
Through underlining the necessity of an integrated approach to fiscal policy and
an EU coordination of national fiscal policies as a step forward to political and
economic integration, Alain Fabre expresses a new awareness of the danger of
high levels of debt. This step has been made possible by the fact that France and
the majority of European countries have themselves committed to Germany’s fiscal
consolidation plans. The political influence of Germany and France is not only
decisive for the dynamic of the Franco-German duo itself but also for further
economic integration. However, this dynamic is affected by differences in government
expenditure of both countries. To address this problem, France must make it
a priority to reduce public deficit and public debts.
Arnaud Lechevalier, however, considers the present strategy of the EU member
states doomed to failure. Apart from Greece’s crisis, the Eurozone crisis does not
represent a sovereign debt crisis in his origin, but has been caused by excessive
debt of private actors. This key problem cannot be resolved by the so-called fiscal
union. Moreover, a limit on structural deficit, following the example set by the
German federal government, would have negative effects on economic growth in
the long term. This deficit limit should therefore not apply to investment expenditure.
The fiscal union does, according to Lechevalier, not solve the European
financial crises, which mirrors the different crises on national level, or the key
problem of different economic performance of the EU member states in the
realm of economic competition and external trade balance." [author's abstract]},
 keywords = {Wirtschaftskrise; economic crisis; Finanzkrise; financial crisis; EU; EU; Föderalismus; federalism; Eurozone; Eurozone; Ordoliberalismus; ordoliberalism; Maastrichter Vertrag; Maastricht Treaty; Ungleichheit; inequality; Merkel, A.; Merkel, A.; Krisenmanagement; crisis management (econ., pol.); Bundesrepublik Deutschland; Federal Republic of Germany; Frankreich; France; Haushaltspolitik; budgetary policy; europäische Integration; European integration; Wirtschaftswachstum; economic growth; Wirtschaftspolitik; economic policy; Finanzpolitik; fiscal policy}}