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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-38725
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Transdisziplinarität als doppelte Grenzüberschreitung: realexperimentelle Raum-Zeitgestaltung in urbanen Quartieren
Transdisciplinarity as crossing borders twice: organization of real experimental space and time in urban quarters
[Zeitschriftenartikel]
Abstract Der Beitrag zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft befasst sich mit dem Aspekt der Transdisziplinarität, der in einer doppelten Grenzüberschreitung bestehen kann: Die integrative Kraft kann erstens wissenschaftsintern konstruiert sein, dann wird nach der verbindenden Rationalität in den hi... mehr
Der Beitrag zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft befasst sich mit dem Aspekt der Transdisziplinarität, der in einer doppelten Grenzüberschreitung bestehen kann: Die integrative Kraft kann erstens wissenschaftsintern konstruiert sein, dann wird nach der verbindenden Rationalität in den historisch entwickelten unterschiedlichen Rationalitätsformen gesucht. Sie kann aber zweitens gleichzeitig darauf gerichtet sein, die Wissenschaft als systemischen Zusammenhang mit der Lebenswelt in Verbindung zu bringen. Aufgrund der Erfahrungen mit Realexperimenten bei der Raum-Zeitgestaltung in urbanen Quartieren gehen die Autoren also davon aus, dass Transdisziplinarität sowohl in Richtung auf die Integration isolierter Wissens- und Methodenbestände als auch in Richtung von Beiträgen zur Lösung von lebensweltlichen Problemen notwendig ist. So wird im ersten Schritt zunächst die Herauskristallisierung der Realexperimente zur Zeitpolitik aus der Aktionsforschung beschrieben. In diesem Zusammenhang wird dargestellt, inwieweit die realexperimentelle Arbeit mit den wissenschaftstheoretischen Annahmen aus dem Kreis der Aktionsforschung übereinstimmt und wo sie über sie hinausgeht. Der zweite Schritt widmet sich sodann der normativen Dimension der Zeitgestaltung, also der Zeitabstraktion als Voraussetzung von Denkvorstellungen wie Zeitgerechtigkeit, Zeit(um)verteilung und Zeitpolitik. Dabei werden hier folgende Aspekte erörtert: (1) Zeitpolitik in postfordistischen Quartieren, (2) die Periodisierung innerhalb des heuristischen Schemas Fordismus/Postfordismus sowie (3) die Quartiersqualität im Zuge der postfordistischen raum-zeitlichen Transformationsprozesse. Die doppelte Grenzüberschreitung wissenschaftlicher Praxis ist einerseits notwendig, verläuft aber andererseits - wie die Ausführungen zeigen - weit weniger spektakulär, als die im wissenschaftlichen Diskurs erörterten Dichotomien von normaler und postnormaler oder von monodisziplinärer und transdisziplinärer Forschung zunächst suggerieren. Die Herausforderung realexperimentellen Wissenschaftsgeschehens ist die produktive Organisation des Wechsels von Interventionen und Reflexionen, von gegenstands- und problembezogenen Phasen, die integrative Wissensstrategien erfordern, und Phasen, in denen eine Rückbesinnung auf disziplinäre Wissensbestände notwendig ist, sowie entsprechenden Wechseln in Methoden und im Selbst- und Rollenverständnis der beteiligten Forscher. (ICG2)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Forschungsplanung; Wissenschaft; Zeitverwendung; Aktionsforschung; Fordismus; Gesellschaft; Zeitpolitik; Methode; Stadt; interdisziplinäre Forschung; Realitätsbezug; Wissenschaftsanwendung; Zeit; Experiment; Postfordismus; Raum; Wissenschaftsverständnis; Interdisziplinarität; Forschungsansatz
Klassifikation
Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie
Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2006
Seitenangabe
S. 225-248
Zeitschriftentitel
Sozialwissenschaften und Berufspraxis, 29 (2006) 2
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung