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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-347982
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Nahöstliche Monarchien: Auslaufmodell oder Zukunftsvision?
[working paper]
Corporate Editor
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Nahost-Studien
Abstract Im Mai 2013 jährte sich zum zweiten Mal das Angebot Saudi-Arabiens an Jordanien und Marokko, dem Golfkooperationsrat beizutreten. Diese Offerte gilt nach wie vor als ein wichtiges Signal, um den Überlebenswillen autoritärer Monarchien seit Beginn des Arabischen Frühlings zu demonstrieren. Während se... view more
Im Mai 2013 jährte sich zum zweiten Mal das Angebot Saudi-Arabiens an Jordanien und Marokko, dem Golfkooperationsrat beizutreten. Diese Offerte gilt nach wie vor als ein wichtiges Signal, um den Überlebenswillen autoritärer Monarchien seit Beginn des Arabischen Frühlings zu demonstrieren. Während seit 2011 vier Staatsoberhäupter in den nahöstlichen Republiken Ägypten, Jemen, Libyen und Tunesien gestürzt wurden, haben die Monarchien Bahrain, Jordanien, Katar, Kuwait, Marokko, Oman, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate (VAE) die Umbrüche des Arabischen Frühlings bislang überlebt. Obwohl es auch in den meisten dieser Länder zu teilweise massiven Anti-Regime-Demonstrationen kam, bleibt die Kluft zwischen eher instabilen Republiken und eher stabilen Monarchien ein zentraler Entwicklungstrend der gegenwärtigen Politik im Nahen Osten. Der Nahe Osten ist die bis heute einzige Weltregion, in der eine nennenswerte Konzentration von acht autoritären Monarchien existiert. Die Beständigkeit dieser Regimeform erklärt sich durch ein Zusammenspiel aus vier zentralen Faktoren: traditionelle und religiöse Legitimation, eine stabile Familienherrschaft und Eliteneinbindung, die Verteilung materieller Ressourcen an die Bevölkerung sowie verschiedene Formen externer Unterstützung. Die massiven innenpolitischen Unruhen in der bahrainischen Monarchie bildeten eine Ausnahme und sind den Besonderheiten dieses Landes geschuldet. Da Monarchien die Umbrüche des Arabischen Frühlings bisher besser überlebt haben als Republiken, wäre es verfrüht, sie als politisches Auslaufmodell zu betrachten. Die Monarchien verfügen jedoch über kein eigenständiges, positives Entwicklungsmodell, weshalb es ihnen bisher nicht gelungen ist, eine Zukunftsvision mit Strahlkraft für andere Länder bereit zu stellen.... view less
Keywords
monarchy; authoritarian system; political regime; protest; political development; political stability; Middle East
Classification
Political System, Constitution, Government
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
Free Keywords
Arabischer Frühling
Document language
German
Publication Year
2013
City
Hamburg
Page/Pages
8 p.
Series
GIGA Focus Nahost, 5
ISSN
1862-3611
Status
Published Version; reviewed