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%T Afrika im Sog der Eurokrise
%A Bass, Hans-Heinrich
%A Steinbeck, Hans-Hermann
%P 8
%V 2
%D 2013
%K CFA-Zone; Eurokrise; internationaler Konjunkturzusammenhang
%@ 1862-3581
%~ GIGA
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-336481
%X Die Eurokrise wird sich über den weltweiten Konjunkturzusammenhang auch auf Afrika
auswirken. Mit angemessenen außenwirtschafts-, währungs- und fiskalpolitischen
Maßnahmen könnten die afrikanischen Regierungen die negativen Folgen für ihre Länder
jedoch abmildern.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends lag das Wirtschaftswachstum Afrikas über dem Weltdurchschnitt.
Pro Kopf war der Zuwachs zwar zu gering für eine wirkliche Reduktion
der Armut, aber absolut gesehen war das Wachstum in einigen Ländern so hoch, dass
diese „afrikanischen Löwen“ den Anschluss an die Entwicklung in anderen Kontinenten
zu gewinnen schienen. Die erste Phase der Großen Rezession (2009) überstanden Afrikas
Volkswirtschaften unbeschadet – mit Ausnahme Südafrikas und seiner Nachbarn.
Im Jahr 2013 jedoch könnten weitere afrikanische Länder vom Sog der europäischen
Krise erfasst werden.
   Krisenimpulse werden über verschiedene Kanäle übertragen. Besonders wichtig sind
abnehmende Warenexporte auf Grund des Nachfragerückgangs in Europa sowie der
Rückgang im Tourismusgeschäft.
   Geldüberweisungen der oft nur in prekären Verhältnissen arbeitenden afrikanischen
Migranten an ihre Familien im Heimatland sinken, je länger die Massenarbeitslosigkeit
in wichtigen Aufenthaltsländern andauert.
   Europäische Banken ziehen sich aus risikoreichen Auslandsgeschäften zurück und
können angesichts der sehr flachen Finanzsektoren afrikanischer Länder dort eine
Kreditklemme auslösen.
   Je kleiner die Binnenwirtschaft eines Landes und je stärker dessen Bindungen an
Europa, desto größer ist die potenzielle Gefährdung durch die Eurokrise. Aber auch
das einzige Schwellenland des Kontinents – Südafrika – kann den von Europa ausgehenden
Krisenimpuls spüren.
   Die Widerstandsfähigkeit gegen die Übertragung des Krisenimpulses ist abhängig
von der Flexibilität des Privatsektors, vom fiskalischen Spielraum und von der Effizienz,
mit der die Politik diesen Spielraum nutzt.
   Ratsam sind eine pragmatische Geld- und Währungspolitik, eine antizyklische, investitionsorientierte
Fiskalpolitik und eine auf Diversifikation und regionale Kooperation
setzende Außenwirtschaftspolitik.
%C DEU
%C Hamburg
%G de
%9 Arbeitspapier
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info