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Indiens nationale und internationale Klimapolitik
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Asien-Studien
Abstract Nachdem Indien auf den Klimakonferenzen in Kopenhagen (2009) und Cancún (2010)
überraschenderweise erstmals Zugeständnisse an verpflichtenden Eigenanstrengungen
zur Abwendung der Klimakatastrophe gemacht hat, ist es auf der Konferenz in Durban
(Ende 2011) ebenso überraschend wieder zu seiner trad... mehr
Nachdem Indien auf den Klimakonferenzen in Kopenhagen (2009) und Cancún (2010)
überraschenderweise erstmals Zugeständnisse an verpflichtenden Eigenanstrengungen
zur Abwendung der Klimakatastrophe gemacht hat, ist es auf der Konferenz in Durban
(Ende 2011) ebenso überraschend wieder zu seiner traditionellen Verweigerungshaltung
zurückgekehrt.
Analyse
Indien wurde bislang als eine der hauptsächlichen Bremskräfte eines effektiven internationalen
Klimaregimes angesehen, das auch allen aufstrebenden Mächten eine Beteiligung bei der Eindämmung der Erderwärmung abverlangen würde. Diese Position ist bei den letzten Klimagipfeln unter zunehmende Kritik geraten, auch von Seiten ärmerer Entwicklungs- und Inselstaaten sowie von Umweltgruppen im Land selbst. Als Reaktion darauf hat die indische Regierung erstmals auf dem Klimagipfel in Kopenhagen eine freiwillige, nicht international überwachte Verpflichtung zur Senkung seiner Emissionen angekündigt. Dieser Kurskorrektur auf dem internationalen Parkett ging eine wahre Flut von nationalen Umwelt- und Klimainitiativen voraus. Dieser moderate Wandel der indischen Klimapolitik erklärt sich aus Lerneffekten, nämlich erstens der Wahrnehmung, dass Indien zu den Ländern gehören wird, die am meisten unter weiterer Erderwärmung zu leiden haben werden, und zweitens der Erkenntnis, dass Indien angesichts rückläufiger fossiler Energiequellen
ohnedies nicht darum herumkommt, Energie effizienter einzusetzen; mit dem Wunsch der indischen Regierung als verantwortungsbewusster internationaler Akteur wahrgenommen zu werden, dem daher auch größere Mitsprache in Internationalen Organisationen zukommt, ein Wunsch, der durch die zunehmende Isolation Indiens auf den Klimagipfeln nicht gerade gefördert wurde; aus der politischen Stärkung umweltfreundlicher Gruppen und Verbände in Indien. Jenseits dieser Gründe darf man nicht vergessen, dass die Selbstverpflichtung Indiens in Kopenhagen keinen revolutionären Wandel erzwingt – mehr wäre mit dem Einsatz bekannter, vergleichsweise kostengünstiger Neuerungen möglich gewesen.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Klimaschutz; Indien; Energiepolitik; Energieverbrauch; Klimawandel; internationales Abkommen; Klimapolitik
Klassifikation
spezielle Ressortpolitik
Ökologie und Umwelt
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2012
Erscheinungsort
Hamburg
Seitenangabe
8 S.
Schriftenreihe
GIGA Focus Asien, 5
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung