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Zur Bedeutung der Geschlechtlichkeit für die Psychologie
The importance of sexuality for psychology
[Zeitschriftenartikel]
Abstract Der Beitrag kritisiert eine geschlechtslos und affektarm agierende akademische Psychologie, die Affektvermeidung und Verleugnung von Geschlechtlichkeit als "wissenschaftlich" deklariert. Die Frauenbewegung kritisiert die Wissenschaft als "männlich", aber sie ist noch nicht einmal das. Der Artikel he... mehr
Der Beitrag kritisiert eine geschlechtslos und affektarm agierende akademische Psychologie, die Affektvermeidung und Verleugnung von Geschlechtlichkeit als "wissenschaftlich" deklariert. Die Frauenbewegung kritisiert die Wissenschaft als "männlich", aber sie ist noch nicht einmal das. Der Artikel hebt hervor, dass gelungene Bildungsprozesse in der Psychologie auf eine Verknüpfung subjektiver Erfahrungen mit Theoriekonstruktionen angewiesen sind. Eine Auseinandersetzung mit der eigenen Subjektivität ist für Studierende der Psychologie unabdingbar, was das verschulte Psychologiestudium aber geradezu verhindert. Die Hemmungen sind aber keineswegs nur intellektuell, vielmehr werden sie bestimmt von bewussten und unbewussten Ängsten und dagegen gerichteten Abwehrmechanismen. Im Gegensatz aber zur "naturwissenschaftlich" agierenden akademischen Psychologie bezieht sich die Psychoanalyse stets auf das Subjektive. Aber auch die Psychoanalyse wich teilweise vor dem Geschlechtlichen aus, etwa durch die - durchaus notwendige - Beschäftigung mit den "frühen" Störungen. Die Psychoanalyse dachte aber kaum jemals darüber nach, inwieweit nicht analysierte (männliche) Geschlechtlichkeit vielleicht Einfluss auf die psychoanalytische Methode als solche genommen haben könnte. Der Beitrag fordert abschließend, dass eine kritische Psychologie die Bedeutung der Geschlechtlichkeit auch für psychologische Theorien reflektieren muss. Eng damit verbunden ist auch eine Auseinandersetzung mit Affekten. Das würde auch ein besseres Verständnis des Verhältnisses von Allgemeinem und Besonderem ermöglichen: Ein Mensch ist ein Individuum, und doch auch Vertreter einer größeren Gruppe (etwa der Männer). Andere Beziehungen zwischen den Geschlechtern könnten eventuell auch veränderte, freiere Formen des intellektuellen Begehrens hervorbringen. (ICB)... weniger
Thesaurusschlagwörter
psychische Faktoren; Psychologe; Subjektivität; Freud, S.; Geschlechtsrolle; Geschlecht; Psychologie; Psychoanalyse; Selbsterfahrung; geschlechtsspezifische Faktoren; Weiblichkeit; Affektivität; Studium; Psychodynamik; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Feminismus; qualitative Methode; Männlichkeit; psychischer Konflikt
Klassifikation
Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Psychologie
Sozialpsychologie
interpersonelle Kommunikation
Frauen- und Geschlechterforschung
Lehre und Studium, Professionalisierung und Ethik, Organisationen und Verbände der Psychologie
Forschungsarten der Sozialforschung
Persönlichkeitspsychologie
Wissenssoziologie
Methode
deskriptive Studie
Freie Schlagwörter
Geschlechtlichkeit
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
1994
Seitenangabe
S. 48-50
Zeitschriftentitel
Journal für Psychologie, 2 (1994) 3
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung