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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-247596
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"Incivilities" und Kriminalitätsfurcht
"Incivilities" and fear of criminality
[journal article]
Abstract Der Autor geht davon aus, dass Kriminalitätsfurcht zu analytischen Zwecken in kognitive, affektive und konative Dimensionen differenziert werden kann. Betrachtet wird die persönliche Risikoeinschätzung, Opfer krimineller Handlungen zu werden, als kognitive Dimension, die Furcht vor kriminellen Handl... view more
Der Autor geht davon aus, dass Kriminalitätsfurcht zu analytischen Zwecken in kognitive, affektive und konative Dimensionen differenziert werden kann. Betrachtet wird die persönliche Risikoeinschätzung, Opfer krimineller Handlungen zu werden, als kognitive Dimension, die Furcht vor kriminellen Handlungen als affektive Dimension und das kriminalitätsrelevante (Vermeide-)Verhalten als konative Dimension. Als 'incivilities' bestimmt der Autor Verfallserscheinungen der sozialen Ordnung oder der materiellen Umwelt in einem städtischen Quartier, die als Zeichen sozialer Desorganisation gedeutet werden. Mit der Erosion sozialer Ordnungen ist eine Einbuße informeller sozialer Kontrolle durch die Bewohner eines Stadtviertels verbunden. Als Auslöser eines solchen Prozesses sozialen 'Zerfalls' gilt sozialer Wandel, welcher in einem Nachbarschaftskontext wirksam wird: dazu gehören Veränderungen in der Zusammensetzung und Größe der Bewohnerschaft, des äußeren Erscheinungsbildes des Wohnumfeldes und der sozialen Probleme im Stadtteil. Die Ergebnisse einer Befragung von Bielefelder Bewohnern zur Kriminalitätsfurcht zeigt, dass weder die individuelle Risikoeinschätzung, Opfer eines kriminellen Delikts zu werden, noch das Ausmaß von Verhaltensweisen zum Schutz vor Kriminalität durch Incivilities und soziale Integration im Stadtviertel beeinflusst werden. Erklärungsmodelle auf der Grundlage von Perspektiven sozialer Desorganisation sind für diese Dimensionen von Kriminalitätsfurcht offenbar ungeeignet. Weiterhin hat die in der polizeilichen Kriminalstatistik repräsentierte Kriminalitätsbelastung eines Stadtteils für keine Dimension von Kriminalitätsfurcht eine Bedeutung. (ICA2)... view less
Keywords
determinants; anxiety; Federal Republic of Germany; criminality; North Rhine-Westphalia; law and order; attitude; population; violence; town; politeness; deviant behavior; domestic security
Classification
Criminal Sociology, Sociology of Law
Method
empirical; quantitative empirical
Document language
German
Publication Year
2004
Page/Pages
p. 77-95
Journal
Soziale Probleme, 15 (2004) 1
Status
Published Version; peer reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications