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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-213221
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Zwischen Schock und Anpassung: ostdeutsche Familienbildung im Übergang
Between shock and adaptation: family formation in east Germany in transition
[journal article]
Abstract 'Als nahezu zeitgleich mit dem Zusammenbruch der DDR und dem Prozeß der deutschen Vereinigung ein dramatischer Rückgang der Geburten, Eheschließungen und Ehescheidungen in Ostdeutschland zu verzeichnen war, konnte man von einem 'demographischen Schock' sprechen. Die Monatsdaten verdeutlichen, daß de... view more
'Als nahezu zeitgleich mit dem Zusammenbruch der DDR und dem Prozeß der deutschen Vereinigung ein dramatischer Rückgang der Geburten, Eheschließungen und Ehescheidungen in Ostdeutschland zu verzeichnen war, konnte man von einem 'demographischen Schock' sprechen. Die Monatsdaten verdeutlichen, daß der stärkste Einbruch dieser Kennziffern von 1990 auf 1991 zu verzeichnen war (vgl. Graphik 1). Die Zahl der Geburten sank von 1989 auf 1990 um 10 Prozent ab und verringerte sich im Folgejahr um weitere 40 Prozent. Auch in den beiden folgenden Jahren kamen deutlich weniger Kinder zur Welt, und erst 1994 wurde ein vorläufiger Tiefpunkt dieser Entwicklung erreicht. Wurden 1989 noch ca. 200.000 Kinder geboren, so kamen 1994 nur noch knapp 80.000 zur Welt. Damit fiel die Zahl der Lebendgeborenen innerhalb kurzer Zeit um 60 Prozent, eine auch im historischen Rückblick exorbitante Marke. Ein gleichermaßen rekordverdächtiges Bild ergab sich bei der Entwicklung der Eheschließungen in Ostdeutschland. Hier sank die Zahl von 1989 auf 1990 um 22 Prozent. Im darauffolgenden Jahr verringerte sich die Zahl derer, die sich das Ja-Wort gaben, nochmals um 50 Prozent. Der Tiefpunkt dieses Rückgangs war 1992 erreicht, als nur noch 48.000 Ehen geschlossen wurden im Vergleich zu 131.000 im Jahr 1989. Auch die Ehescheidungen, ein dritter Indikator des demographischen Verhaltens, zeigte Ausschläge nach unten. In den zwei Jahren von 1989 auf 1991 sank die Zahl der Scheidungen von 50.000 auf weniger als 9.000 pro Jahr. Gründe hierfür lagen in der Einführung des bundesdeutschen Scheidungsrechts und in der verringerten Scheidungsneigung der Ostdeutschen.' (Autorenreferat)... view less
Keywords
transformation; birth trend; process; old federal states; divorce; wedding; reproductive behavior; Federal Republic of Germany; family formation; reunification; New Federal States; social effects
Classification
Family Sociology, Sociology of Sexual Behavior
Population Studies, Sociology of Population
Method
descriptive study; empirical; quantitative empirical
Document language
German
Publication Year
1998
Page/Pages
p. 1-4
Journal
Informationsdienst Soziale Indikatoren (1998) 20
DOI
https://doi.org/10.15464/isi.20.1998.1-4
ISSN
2199-9082