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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-151951
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Kriminalität als rationale Wahlhandlung: die Rolle der Bildung beim Begehen von Straftaten
Criminality as rational choice action: the role of education when criminal acts are committed
[Sammelwerksbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "In dem Vortrag werden die Verfasser die ersten Ergebnisse aus der Erhebung eines bei ihnen am Lehrstuhl für Bildungssoziologie laufenden Forschungsprojektes präsentieren. Es handelt sich dabei um eine Untersuchung, welche die essentiellen Determinanten des kriminellen Verhaltens aus soziologischer ... mehr
"In dem Vortrag werden die Verfasser die ersten Ergebnisse aus der Erhebung eines bei ihnen am Lehrstuhl für Bildungssoziologie laufenden Forschungsprojektes präsentieren. Es handelt sich dabei um eine Untersuchung, welche die essentiellen Determinanten des kriminellen Verhaltens aus soziologischer Sicht zum Gegenstand hat. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, ein werterwartungstheoretisches Modell, das zu erklären versucht, warum und unter welchen Bedingungen Individuen bereit sind, Straftaten zu begehen, empirisch zu überprüfen. Zu diesem Zweck werden Fragebogen an gut 3.500 zufällig ausgewählte Bewohnerinnen und Bewohner Berns verschickt. Die in diesem Referat behandelten Daten stammen aus dem Pretest zur Untersuchung. Dabei werden 510 zufällig bestimmte Bewohnerinnen und Bewohner Berns analog zur Hauptuntersuchung postalisch befragt. Nach der ökonomischen Theorie abweichenden Verhaltens ist Kriminalität als gesellschaftliches Phänomen das aggregierte Ergebnis absichtsvoller Entscheidungen und Handlungen von Individuen. Sie begehen dann Straftaten, wenn diese aus ihrer Sicht eher Vorteile (wie Wohlstand oder soziale Anerkennung) erbringen als legale Handlungen. In diesem Fall versuchen sie zielgerichtet über Straftaten, Gewinne zu erzielen, und achten dabei darauf, dass für sie selbst keine nachteiligen Konsequenzen (wie etwa Strafen, soziale Ächtung oder Selbstbeschädigung) entstehen. Dieses ökonomische Grundmodell vernachlässigt jedoch den Einfluss von individuellen Merkmalen wie etwa Fähigkeiten, Sozialisationseffekte, internalisierte Normen sowie subjektive Wahrnehmung und Evaluation von Gelegenheiten für Straftaten und ihre Erfolgswahrscheinlichkeiten, welche wiederum die Kosten-Nutzen-Abwägungen und damit den Entscheidungsprozess für oder gegen die Ausführung einer Straftat steuern. Diese Einflüsse variieren zwischen den Bildungsgruppen und sozialen Schichten. Aus theoretischer Sicht kann damit verdeutlicht werden, dass die häufig im Alltag vertretene Hypothese, weniger gebildete Personen oder untere und ärmere Sozialschichten seien krimineller als die ökonomisch privilegierten Sozialschichten, auf einem ökologischen Fehlschluss beruht. Berücksichtigt man die soziale Situation der Individuen, dann korrelieren Sozialmerkmale eher mit der Auswahl von 'typischen' Straftaten und ihrer erfolgreichen Durchführung als mit der Häufigkeit von Straftaten. Der Schwerpunkt des Vortrages wird auf dem empirisch überprüften Zusammenhang zwischen formaler Bildung - der damit verbundenen Schichtzugehörigkeit - und dem Begehen von Straftaten liegen." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Kriminalität; abweichendes Verhalten; Rationalität; Gewinn; soziale Faktoren; Verhalten; Bildung; soziale Schicht; Individuum; Entscheidungsprozess; ökonomische Theorie; Kosten-Nutzen-Analyse; Schweiz; Straftat
Klassifikation
Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie
Makroebene des Bildungswesens
Methode
Dokumentation; empirisch; empirisch-quantitativ
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Herausgeber
Rehberg, Karl-Siegbert
Konferenz
33. Kongress "Die Natur der Gesellschaft". Kassel, 2006
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2008
Verlag
Campus Verl.
Erscheinungsort
Frankfurt am Main
Seitenangabe
S. 2360-2369
ISBN
978-3-593-38440-5
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung