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%T Weniger Kinder trotz steigenden Wohlstands? Zum Verhältnis von Haushaltseinkommen und Fertilitätsintentionen in der bulgarischen Bevölkerung
%A Bühler, Christoph
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 2147-2157
%D 2006
%I Campus Verl.
%@ 3-593-37887-6
%= 2010-10-01T14:41:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-143946
%X "Die Transformationsprozesse mittel- und osteuropäischer Länder werden von tiefgreifenden demografischen Veränderungen begleitet. Neben dem kulturellen Wandel wird auch die Zunahme sozialer Ungleichheiten, bedingt durch anhaltende ökonomische Krisen, instabile Arbeitsmärkte und hohe Arbeitslosigkeit, gepaart mit tiefgreifenden Umbauten aber auch partiellen Zusammenbrüchen der Sozialsysteme, als ursächlich für diese Entwicklung gesehen. So zeigen sich auch für viele mittel- undosteuropäische Staaten auf der Makroebene positive Zusammenhänge zwischen rückläufigen ökonomischer Entwicklungen und abnehmenden Geburtenzahlen, die aber empirisch auf der Mikroebene nicht bestätigt werden können. Dies könnte u.a. daran liegen, dass die individuelle ökonomische Situation oft anhand der persönlichen Erwerbssituation gemessen wird, obwohl in vielen dieser Länder individuelle Entscheidungen auf der Basis der ökonomischen Situation des Haushalts getroffen werden. Der Vortrag möchte daher der Frage nachgehen, wie weit eine haushaltsbezogenere Perspektive zu einem besseren Verständnis des Einflusses von Einkommensungleichheiten auf das Fertilitätsverhalten in Transformationsgesellschaften beitragenkann. Hierzu werden zwei verschiedene Messungen sozialer Ungleichheit betrachtet: das Niveau des Haushaltseinkommens und der Anteil des Haushaltsbudgets, der für die Ernährung der Haushaltmitglieder aufgewendet werden muss. Analysen auf der Basis einer mündlichen Befragung von 10.009 Personen in Bulgarien bestätigen den Einfluss der ökonomischen Situation des Haushalts auf individuelle fertilitätsbezogene Intentionen. So tendieren Männer und Frauen aus einkommensschwachen Haushalten in geringerem Maße dazu, ein zweites oder drittes Kind zu bekommen, wobei vor allem die Intention männlicher Befragter bzgl. der Geburt eines zweiten Kindes nachhaltig von der ökonomischen Situation des Haushalts bestimmt wird. In Bezug auf den beabsichtigten Zeitpunkt der Geburt eines ersten oder zweiten Kindes zeigen sich hingegen heterogene Einflüsse. So beabsichtigen Frauen aus Haushalten mit niedrigem Einkommen, ihr erstes Kind innerhalb der nächsten zwei Jahre zu bekommen. Männer aus diesen Haushalten tendieren hingegen dazu, die Geburt des ersten oder zweiten Kindes auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
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%~ SSOAR - http://www.ssoar.info