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@article{ Sturma2005,
 title = {Die Selbstverhältnisse der Person},
 author = {Sturma, Dieter},
 journal = {Journal für Psychologie},
 number = {3},
 pages = {240-254},
 volume = {13},
 year = {2005},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-17168},
 abstract = {Das egologische Vokabular ist eine philosophische Erfindung, die Eingang in die Alltagssprache gefunden hat. Während seine alltagssprachliche Verwendungsweise weitgehend unproblematisch ist, bereitet die semantische Klärung von Begriffen wie "Selbstbewusstsein", "Ich" oder "Selbst" größte Schwierigkeiten. Eine wichtige Einsicht der gegenwärtigen Philosophie des Geistes wird darin gesehen, dass solche Begriffe nicht wie andere singuläre Termini Objekte identifizieren. Daraus folge aber nicht die Abwesenheit jeglicher referentieller Bestimmungen. Selbstbewusstsein verfüge vielmehr über eine eigentümliche Form von Referenz. Es wird die Auffassung vertreten, dass in der gegenwärtigen Philosophie der Psychologie nur dann am egologischen Vokabular festgehalten werden kann, wenn es gelingt, den Begriff der Person mit einer Konzeption von Selbstverhältnissen zu verbinden, die über Selbstreferenz und empirischen Gehalt verfügen. Der Personbegriff bezieht sich auf Akteure, die ihr Leben im Raum der Gründe unter den Bedingungen möglichen Selbstbewusstseins führen. Personen schreiben anderen Personen selbstreferentielle Einstellungen und Verhaltensweisen zu, die sie sich auch selbst zuschreiben. Sie erkennen vergleichbare Werte an, verfolgen ähnliche Lebenspläne und unterstellen sich wechselseitig, Subjekte epistemischer und moralischer Aktivitäten zu sein. In diesem Sinn könne davon gesprochen werden, dass Personen ein Verständnis ihrer selbst entwickeln.The egological vocabulary is a philosophical invention that has finally found its way into everyday language. While its use in everyday language is more or less unproblematic it turns out to be very difficult to clarify the semantics of concepts like "self-consciousness", "I" or "self". It is an important result of recent philosophy of mind that these concepts do not identify objects like other singular terms. The absence of an identifiable object of reference in self-relations does not imply the absence of any referential structure in self-consciousness. Self-consciousness hints at a unique form of reference that has no direct analogue in the realm of spatio-temporal objects. In order to secure a place for the egological vocabulary in contemporary philosophy of psychology, one has to look for a concept with empirical content and self-referential structures. These criteria can be fulfilled by the modern concept of the person that refers to someone who lives in the space of reasons under the conditions of possible self-consciousness. With good reasons, persons ascribe attitudes and actions to other persons that they would also ascribe to themselves. They acknowledge comparable values and follow similar life-plans. Persons mutually ascribe self-reference to each other in the sense of an epistemic and moral center of activity. In this respect, one can say that persons develop self-understanding.},
}