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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-140746
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Gesellschaftliche Umbrüche als Testfall soziologischer Theorie
Social upheavals as a test case of sociological theory
[Sammelwerksbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "Sollten unvorhergesehene gesellschaftliche Umbrüche in der Profession Schuldgefühle hervorrufen, wie es der Zusammenbruch der ehemals sowjetischen Staaten getan hat? Sofern derartige Ereignisse im Widerspruch zu theoretisch untermauerten Erwartungen stehen, stellen sie eine Chance zum Lernen dar. D... mehr
"Sollten unvorhergesehene gesellschaftliche Umbrüche in der Profession Schuldgefühle hervorrufen, wie es der Zusammenbruch der ehemals sowjetischen Staaten getan hat? Sofern derartige Ereignisse im Widerspruch zu theoretisch untermauerten Erwartungen stehen, stellen sie eine Chance zum Lernen dar. Die Wende in der DDR scheint ein solcher Fall allerdings nicht gewesen zu sein. Die alsbald nach der 'Wende' ins Kraut schießenden Versuche rückblickender Erklärung haben den Eindruck entstehen lassen, daß für den Überraschungseffekt nicht grundsätzliche theoretische Schwierigkeiten verantwortlich waren, sondern eine aus Desinteresse geborene Ignoranz. Mit einem solchen Bekenntnis verbaut man sich jedoch den Weg zu der wichtigen Frage, wieweit gesellschaftliche Umbrüche denn tatsächlich theoriefähige Phänomene sind. Gesellschaftliche Umbrüche sind tiefgreifende und zugleich sprunghafte Veränderungen auf der Makroebene - Ereignisse, die sich durch eine Vielzahl theoretisch relevanter Merkmale auszeichnen, aber zugleich nur in beschränkter Fallzahl vorkommen. Schon von daher sind sie, wie alle seltenen und komplexen Makrophänomene, kein geeigneter Gegenstand für die Suche nach verallgemeinerbaren Variablenzusammenhängen, der auch in der Soziologie weithin akzeptierten Normvorstellung theoretischen Bemühens. Gesellschaftliche Umbrüche sind hochgradig kontingente, meist unterdeterminierte Ereignisse, die aus der Intersektion von Strukturwirkungen, strategischem Handeln und kollektivem Verhalten erwachsen. Sie haben deshalb häufig den Charakter eines Cournot-Effekts (Boudon), was auch ihre Nichtvorhersehbarkeit begründet. Möglich bleibt jedoch die Identifikation einzelner an dem Ereignis beteiligter Mechanismen, wobei die nichtlineare Dynamik gerade bei Umbruchphänomenen eine hervorragende Rolle spielt." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Bundesrepublik Deutschland; Wiedervereinigung; soziologische Theorie; Transformation; sozialer Wandel; DDR; neue Bundesländer; Wende
Klassifikation
Soziologie von Gesamtgesellschaften
Methode
deskriptive Studie
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Gesellschaften im Umbruch: Verhandlungen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Halle an der Saale 1995
Herausgeber
Clausen, Lars
Konferenz
27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Umbruch". Halle, 1995
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
1996
Verlag
Campus Verl.
Erscheinungsort
Frankfurt am Main
Seitenangabe
S. 141-153
ISBN
3-593-35437-3
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung