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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-11815
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Drei Formen interpretativer Flexibilität
Three forms of interpretative flexibility
[Konferenzbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Technische Universität Berlin, Fak. VI Planen, Bauen, Umwelt, Institut für Soziologie Fachgebiet Techniksoziologie
Abstract Der Beitrag verfolgt das Ziel, das Konzept der interpretativen Flexibilität in der sozialkonstruktivistischen Wissenschafts- und Technikforschung zu präzisieren. Die Basisannahme des sozialkonstruktivistischen Denkens lautet: Das betrachtete Phänomen 'X hätte nicht existieren müssen oder müsste kein... mehr
Der Beitrag verfolgt das Ziel, das Konzept der interpretativen Flexibilität in der sozialkonstruktivistischen Wissenschafts- und Technikforschung zu präzisieren. Die Basisannahme des sozialkonstruktivistischen Denkens lautet: Das betrachtete Phänomen 'X hätte nicht existieren müssen oder müsste keineswegs so existieren, wie es ist. X - oder X, wie es gegenwärtig ist - ist nicht vom Wesen der Dinge bestimmt; es ist nicht unvermeidlich'. Die Präzisierung des Konzepts der interpretativen Flexibilität besteht darin, zwischen drei unterschiedlichen Regressen dieser Art zu unterscheiden, die als Regress der Wahrheit, Regress der Nützlichkeit und Regress der Relevanz bezeichnet werden. Korrespondierend wird zwischen drei Formen interpretativer Flexibilität (3FiF) unterschieden: Für den Regress der Wahrheit und die zugehörige wahrheitsbezogene interpretative Flexibilität wird auf Collins' Empirical Programme of Relativism (EPOR) zurückgegriffen. Die Überlegungen zum Regress der Nützlichkeit und zur nützlichkeitsbezogenen interpretativen Flexibilität resultieren aus einer Revision des recht ungenauen Verständnisses interpretativer Flexibilität im Programm der Social Construction of Technology (SCOT) von Pinch und Bijker. Der Begriff des Regresses der Relevanz wird aus einer Studie zur Kontroverse um neuronale Netze gewonnen. Von der Erweiterung bzw. Präzisierung des Konzepts der interpretativen Flexibilität erhoffen sich die Autoren zwei Dinge. Erstens ermöglicht die präzisere Unterscheidung zwischen den verschiedenen Formen ein besseres theoretisches Verständnis der Dynamik wissenschafts- und technikbezogener Kontoversen. Verschiedene (Ideal-)Typen lassen sich genauer beschreiben und voneinander unterscheiden. Zweitens wird es auf der Ebene empirischer Studien so möglich, den Verlauf von Kontroversen wesentlich detaillierter zu fassen und zu beschreiben. Der Blick wird geschärft für mögliche Übergänge oder Parallelitäten von verschiedenen Formen interpretativer Flexibilität. Mit der Möglichkeit der Existenz mehrer Formen interpretativer Flexibilität in einer Kontroverse liefert das Konzept zudem eine Erklärung für die Wiederöffnung bereits geschlossener Kontroversen wie im Falle der neuronalen Netz. (ICG2)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Nutzen; Wahrheit; Relevanz; neuronales Netz; Technik; Techniksoziologie; Wissenschaftsforschung; soziale Konstruktion; Konstruktivismus; Forschung; Technologie; Flexibilität
Klassifikation
Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie
Methode
deskriptive Studie; Theoriebildung; Grundlagenforschung
Freie Schlagwörter
interpretative Flexibilität; Regress; relevanzbezogen; nützlichkeitsbezogen; wahrheitsbezogen
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2005
Erscheinungsort
Berlin
Schriftenreihe
TUTS - Working Papers, 1-2005
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet