Kulturdiplomatie ist gefragt! Wie deutsche Mittlerorganisationen wieder ihr Potenzial zur Geltung bringen können

Abstract

Die AKBP ist - wie immer wieder betont wird - keine frei schwebende Kulturarbeit, sondern eben auch in zentraler Weise "Politik", d.h. sie entgeht nicht dem Machtspiel und den damit verbundenen Möglichkeiten und Fallstricken. Die politischen Verwerfungen, die unter dem viel gebrauchte Wort der "Zeitenwende" gefasst worden sind, sind auch für die auswärtige Kulturpolitik daher nicht folgenlos geblieben. Weltweit ist das politische Klima rauer geworden, die Arbeitsbedingungen haben sich verschlechtert, Freiräume sind eingeschränkt worden. Gerade deshalb ist heute vor allem wieder Kulturdiplomatie gefragt, was nicht als Rückkehr zu alten, vergangenen Idealen interpretiert werden sollte. Die Gestaltung einer globalen Kulturlandschaft, einer transnational agierenden Kreativwirtschaft, die Verengung der Weltsicht durch Echokammern in den sozialen Medien, Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit und verstärkte Polarisierung sowie der Verlust von Konsensmechanismen im Austrag unterschiedlicher Standpunkte sind einige der zentrale Herausforderungen, denen sich Gesellschaften weltweit stellen müssen.