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https://doi.org/10.21241/ssoar.101116
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Zufall im echten Leben? Wie Zufallsnetzwerke ein romantisches Netzwerk modellieren
[Konferenzbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract Die primäre Aufgabe der Soziologie ist das Verstehen und Erklären kollektiver sozialer Phänomene. Eine Grundvoraussetzung dafür ist jedoch erstens die Annahme, dass Interaktionen auf der Mikroebene zufällig sind und damit sinnhaft interpretierbar sind. Zweitens müssen aggregierte Phänomene von Zufal... mehr
Die primäre Aufgabe der Soziologie ist das Verstehen und Erklären kollektiver sozialer Phänomene. Eine Grundvoraussetzung dafür ist jedoch erstens die Annahme, dass Interaktionen auf der Mikroebene zufällig sind und damit sinnhaft interpretierbar sind. Zweitens müssen aggregierte Phänomene von Zufall zu unterscheiden sein. In der Netzwerksoziologie ist das besonders deutlich, wo trotz sehr diverser Annahmen und Modellen die Literatur explizit Netzwerkmuster beobachtet, die offensichtlich nicht zufällig sind und erfolgreich Mikromechanismen vorgestellt hat, die diese erklären können. Hier wird ein Fall vorgestellt, wo beides nicht gelingt. Im 2004 erschienenen Papier "Chains Of Affection" von Bearman, Stovel und Moody wird ein romantisches Netzwerk in einer Amerikanischen High School beschrieben und modelliert. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine spezielle lokale Norm für die wichtigsten strukturellen Merkmale dieses Netzwerkes verantwortlich ist, wie z.B. die Abwesenheit von Kreisen der Länge 4. Im vorliegenden Papier wird ein Alternativmodell vorgestellt. Es zeigt, dass die Struktur des besagten Beziehungsnetzwerks sich durch ein einfaches Zufallsmodel reproduzieren lässt. Die Ergebnisse meiner Simulationen ergeben, dass nicht nur die Summe der Kreise, sondern auch mehrere weitere Paramater genau und mit sehr wenig Annahmen geschätzt werden können. Das hierfür verwendete Modell ist überraschenderweise ein sogenanntes Erdös-Renyi Modell, die einfachste Version eines zufälligen Graphen. Trotz der Einfachheit ist das Modell in Bezug auf wenigen Parametern nicht robust, ist aber der erste Fall, wo Zufallsnetzwerke erfolgreich ein empirisches Netzwerk modellieren können.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Netzwerk
Klassifikation
Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Freie Schlagwörter
Agent-Based Modelling; Erdös-Renyi Graphen; Romantische Netzwerke; Spannbäume; Zufallsnetzwerke
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen: Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018
Herausgeber
Burzan, Nicole
Konferenz
39. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen". Göttingen, 2018
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2019
ISSN
2367-4504
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet