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%T Von einer Krisen- zur Risikosoziologie in Frankreich: ein Beitrag zur Katastrophenforschung
%A Rudolf, Florence
%J Historical Social Research
%N 3
%P 115-130
%V 32
%D 2007
%@ 0172-6404
%= 2009-10-20T11:08:00Z
%~ GESIS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-62722
%X 'Während der 1970er Jahre entstand als Reaktion auf sich häufende technische Katastrophen eine neuartige Risikosoziologie. In Frankreich wurde dabei auf den Begriff der Krise abgestellt - verbunden mit einem Ansatz, der in erster Linie darauf zielte, die auftretenden Probleme als Folge äußerer Einflüsse zu begreifen, anstelle sie als Ergebnis struktureller Entwicklungen in den modernen Gesellschaften zu begreifen. Diese Herangehensweise schlug sich auch in der Terminologie nieder: Französische Autoren sprachen von der 'schutzlosen Gesellschaft', während deutsche Soziologen die 'Risikogesellschaft' thematisierten. Diese Benennungen verweisen auf zwei sehr unterschiedlich wahrgenommene Gefahrenlagen. Folgt man der ersten, so ist die Gesellschaft durch äußere Faktoren bedroht; die zweite reflektiert dagegen die Vorstellung, dass die Gesellschaft durch sich selbst gefährdet wird. Diese Unterschiede verweisen auf die Differenzierung von Gefahr und Risiko, die in der deutschen Soziologie eine wichtige Rolle einnahm, während die französische Soziologie diese Nuance lange Zeit nicht beachtete. 'Gefahren' sind in dieser Benennung von außen kommende Herausforderungen, während 'Risiken' das Ergebnis von Dysfunktionen der Gesellschaft selbst darstellen. Folgt man dieser Terminologie, so hat die französische Soziologie sich hauptsächlich mit Gefahren beschäftigt. In den letzten Jahren hat sich aber auch die französische Debatte zunehmend der Reflexion über die Risiken zugewandt. Der Artikel stellt die einflussreichsten Beiträge französischer Soziologen zu diesem Themenkomplex seit den 1970er Jahren vor.' (Autorenreferat)
%X 'During the 1970s in a context of rising technological disasters, we saw the emergence of a sociology of risk. In France, the emphasis was made on the study of risks and the notion of crisis. This approach led to a managerial way of thinking rather than a structural or an institutional reflection on the societies exposed to these new accidents. This situation is comforted by the generalization of the expression of the 'vulnerable society' whereas German sociology refers to the 'society of risk'. These two expressions reflect two very different views of the threat. According to the first one, society is being aggressed from the outside; according to the second one, society is threatened by itself. This difference brings us back to the difference between danger and risk as introduced by German sociology, whereas French sociology does not recognize this nuance. The dangers, according to this analysis, are confused with outside threats, while risks are the expression of internal dysfunctions of society. According to this reading, French sociology has practised a kind of a sociology of danger rather than a sociology of risk at that time.' (author's abstract)
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info